Elfte Saison im Oberhaus: Herrsching (re.) spielt dieses Jahr in drei Wettbewerben. © Jaksch
München – Am Freitag startet die Volleyball-Bundesliga in die Spielzeit 2024/2025. Mit dem ASV Dachau, den WWK Volleys Herrsching und dem TSV Haching München (zum Auftakt noch spielfrei) sind drei oberbayerische Teams dabei. Für Platzhirsch Herrsching wird es die elfte Saison seit dem Aufstieg 2014. Damals wurden die Ammerseer eher noch als Gaudi-Mannschaft belächelt, seit einigen Jahren schon sind sie aber ein durchaus ernst zu nehmender Bundesligist.
In der vergangenen Saison war für das Team von Cheftrainer Thomas Ranner im Viertelfinale Endstation. Im DVV-Pokal ging es bis ins Finale. Da allerdings setzte es eine deutliche 0:3-Schlappe gegen die Berlin Recycling Volleys. Zumindest hinter einem der beiden Sehnsuchtsziele konnten die Herrschinger endlich einen Haken setzen.
In dieser Saison tanzen die Ammerseer sogar auf drei Hochzeiten. Neben Liga und Pokal schlagen Kapitän Eric Burggräf & Co. zudem auch im drittklassigen CEV Challenge Cup auf. Zudem gibt es noch eine Fan-Hoffnung. Noch sind im BMW Park, der Heimspielstätte im Münchner Westend, mehr Sitzplätze frei als besetzt. Mit attraktivem Sport soll sich das aber ändern. „Wir wollen weiter organisch wachsen“, umschreibt es Ranner.
Fünf Abgängen (u.a. Lenny Graven und Theo Timmermann) stehen fünf Neuzugänge gegenüber. Bence Ambrus, die fünfte und letzte Neuverpflichtung am Dienstag, war die Reaktion auf die Verletzungsmisere im Mittelblock. Die weiteren Neuen: Joshua Huber, Jannes Wiesner, Keisuke Matsuo und Victor Perez Rodriguez. Bevor am 27. September das erste Highlight-Spiel gegen den deutschen Rekordmeister Berlin ansteht, geht es am Samstag (20 Uhr) zum Auftakt zum letztjährigen Aufsteiger Karlsruhe.
Auch die Favoritenrolle beim Gastspiel des ASV Dachau bei Vizemeister VfB Friedrichshafen am Freitag (20 Uhr) ist klar verteilt. Zu Gunsten der Häfler. Die Hünen vom Bodensee sind seit einigen Monaten den Status des Rekordmeisters los. Berlin steht nun bei 14 Titeln, Friedrichshafen bei 13.
Vor einem Jahr wagten die Dachauer den Schritt aus der 2. Liga ins Volleyball-Oberhaus. In der Premieren-Saison verpasste die Mannschaft von Trainer Patrick Steuerwald als Tabellen-Neunter nur knapp die Playoffs. „Die Saisonziele sind die gleichen wie letztes Jahr“, sagte der 125-malige Nationalspieler. Auch heuer erwartet Steuerwald eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Bundesliga. Vorne die Top sechs mit Berlin, Friedrichshafen, Giesen, Düren, Lüneburg und Herrsching. Dahinter erwartet Steuerwald einen Sechskampf um zwei verbleibende Playoff-Plätze.
Der Dachauer Kader hat sich nach einigen Abgängen etwas verändert. Aus der zweiten Mannschaft rücken Florian Scheuer und Niklas Uhl hoch, letzterer wird allerdings wegen eines Auslandssemesters frühestens im neuen Jahr zurückerwartet.
Am Netz stehen zwei internationale Spieler. Der eine ist Matthew August Slivinski. Der 25-jährige Außenangreifer kam aus Lüneburg. Der andere, Augustin Nicolas Gallardo, wird schon in der Dachauer Kaderliste geführt, ist aber noch gar nicht da. Probleme mit dem Visum verzögern die Ankunft des 23-jährigen Argentiniers.
DIRK SCHIFFNER