Kompany: Schau, so machen die das. © IMAGO/Feil
Bremen-Trainer Ole Werner lässt ähnlich spielen wie Xabi Alonson in Leverkusen. © Jaspersen/dpa
München – Besser hätte es für Vincent Kompany kaum laufen können. Nach drei Siegen in der Bundesliga und der 9:2-Gala in der Champions League grüßt der FC Bayern in gleich zwei Tabellen von der Spitze, im neu formierten Tableau lässt er dabei 35 europäische Clubs hinter sich. Zur Wahrheit gehört aber auch: Bislang traf er in seinen fünf Saisonspielen (Ulm, Wolfsburg, Freiburg, Kiel und Zagreb) auf keinen wirklichen Härtetest.
Das ändert sich am nächsten Spieltag, wenn der Rekordmeister zu Hause Bayer Leverkusen empfängt. Vor dem Top-Spiel wartet am Samstag mit Werder Bremen (15.30 Uhr/Sky) jedoch der nächste „kleine“ Gegner – davon wollte Kompany auf der Pressekonferenz einen Tag zuvor aber nichts wissen. „Bayern gegen Bremen ist ein Traditionsspiel, in meiner Zeit als Aktiver war das der Haupt-Zweikampf in der Bundesliga“, sagte der Coach über die Partie an der Weser. „Ich habe noch viele Erinnerungen an gute Spieler, die in Bremen groß geworden sind. Das bleibt ein besonderes Spiel.“
Praktisch ist für Kompany dabei, dass Werder ein ähnliches Spielsystem wie Leverkusen verfolgt und somit zum idealen Test für das folgende Duell mit Leverkusen wird. Genau wie die Alonso-Elf, bei der Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo für Torgefahr sorgen, schieben auch die Bremer Außenverteidiger Mitchell Weiser und Derrick Köhn weit nach vorne und sollen dabei immer wieder in den Strafraum ziehen. Im Januar besiegte Bremen die Münchner mit dieser Taktik mit 1:0. Kurze Zeit später bejubelte Bayer einen 3:0-Erfolg gegen den Rekordmeister – bei dem Grimaldo und Frimpong trafen.
Sieht der Coach die Partie also selbst als Probe für das Gipfeltreffen? „Überhaupt nicht. Es gibt keine Proben in der Bundesliga“, sagte Kompany und erklärte: „Wir werden keinen Unterschied machen in der Vorbereitung. Die Hauptsache ist, dass wir offensiv wieder eine gute Leistung bringen.“ Trotzdem gab er anschließend zu, dass „sie (Werder) es gleich machen“ wie Leverkusen – Kompany dürfte also genau darauf achten, wie seine Defensiv-Reihe mit dem ungewohnten Bremer Spielstil umgeht.
Als Hilfe kann er dabei wohl auf Manuel Neuer bauen, der am Dienstag nach einer Rettungsaktion mit dem Kopf ausgewechselt werden musste. „Manu hat sehr viel Erfahrung. Wir wollten gegen Zagreb kein Risiko eingehen“, sagte der Coach. „Aber es sieht gut aus.“ Ansonsten sind bis auf die Langzeitverletzten alle im Bayern-Tross fit. Ein positives Resultat gegen Bremen soll dabei nicht nur den perfekten Start abrunden, sondern als Feiergrundlage für den Sonntag dienen.
Dort werden die Münchner beim traditionellen Bierzelt-Besuch erwartet. „Die Wiesn ist ganz wichtig“, weiß Kompany. Und als Neu-Münchner freue sich sehr darauf, zusammen mit seiner Familie „die bayerische Kultur zu erleben“. Zu dieser gehört in der Regel auch Bier – was für Kompany kein Problem wäre. „Ich komme aus Belgien. Das Bier da ist auch ganz besonders“ holte der Trainer aus. „Manchmal trinken wir natürlich Bier. Wenn einer am Sonntag möchte, werde ich kein Problem daraus machen. Hauptsache sie sind am Montag fit für das Training.“
V. TSCHIRPKE, M. BONKE