HEINRICH HEUTE

Fluch-Scham greift um sich

von Redaktion

Es gibt Riesenärger in der Formel 1. Denn Weltmeister Max Verstappen hat geflucht, und das ist politisch unkorrekt. Er hat seinen Red Bull als „fucked“ bezeichnet, also als nicht ultimativ leistungsstark. Jetzt muss er drei Stunden auf die stille Treppe und danach Sozialstunden ableisten. Auch andere Schimpfwörter für seinen Schinderkarren darf er nicht mehr verwenden, also zum Beispiel Mistkübel, Blechhaufen oder Klapperkiste. Schmähungen aus der Red-Bull-Heimat Österreich sind ebenfalls nicht mehr gestattet, wie Schasgurkn, Gatschhupfer oder Gummiradlglump. Auch in anderen Sportarten wird die Fluch-Scham immer größer. Die Gegner des FC Bayern dürfen nach Gegentoren nicht mehr fluchen. Sie müssen zum Beispiel sagen: „Wir haben dem Gegner Raum für kreative Entfaltung gelassen.“ Oder: „Das war eine etwas zu liberale Herangehensweise an die Deckungsarbeit.“

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