Eine Vision wird Realität

von Redaktion

Dietrich Mateschitz und Uli Hoeneß sind die Köpfe hinter dem SAP Garden

Der Motor: Uli Hoeneß ebnete bei Bayern den Weg. © IMAGO

Der Kopf: Didi Mateschitz starb 2022. © Imago

Die Eröffnung des SAP Garden ist auch für Uli Hoeneß etwas ganz Besonderes. Mehr als ein Jahrzehnt beschäftigte sich der Patron des FC Bayern intensiv mit einer neuen Multifunktionsarena in München. Als Basketball-Förderer Hoeneß nach seinem Steuerprozess von der Bühne verschwand, schien das Projekt schon tot.

Doch dank der Beharrlichkeit und Finanzkraft des Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz nahm die Vision einer modernen Mehrzweckarena in München 2016 wieder Fahrt auf. Als Hoeneß aus dem Gefängnis entlassen wurde, so erzählt er es selbst, sei einer der ersten Briefe von Mateschitz gekommen. „Lieber Herr Hoeneß, ich freue mich sehr, dass Sie wieder da sind! Wenn Sie weiterhin Interesse haben mit uns zusammen zu arbeiten, stehen wir oder ich zu einem Gespräch jederzeit zur Verfügung“, habe darin gestanden.

Das seien so Tage, „wo du Tränen in den Augen hast, wenn du solche Briefe kriegst, und da habe ich gewusst, dass es der richtige Partner ist“, erinnerte sich Hoeneß, der die Handschlagqualitäten von Mateschitz lobte. Der Gründungsmythos einer Arena war geboren.

Wenn am Freitag (20.30 Uhr) der SAP Garden mit der Eishockey-Partie des EHC Red Bull München gegen die Buffalo Sabres um JJ Peterka feierlich eröffnet wird und am darauf folgenden Donnerstag (20.45 Uhr) die Basketballer des FC Bayern in der Euroleague Schwergewicht Real Madrid empfangen, dürfte auch Hoeneß ein bisschen ungläubig auf die neuen Realitäten blicken.

Mateschitz starb im Herbst 2022, ohne seine Red-Bull-Millionen wäre die Halle – dem Vernehmen nach weit mehr als die taxierten 150 Millionen schwer – aber niemals Realität geworden. So hatte auch Bayern-Chef Herbert Hainer den Partner kürzlich noch einmal hochgelobt: „Unser großer Dank gilt Red Bull.“ Mateschitz indes pries immer wieder Hoeneß als Motor. „Beide Sportarten“, also Eishockey und Basketball, würden vom SAP Garden „unglaublich profitieren“, sagte Hoeneß. „So wie der FC Bayern im Fußball von der Allianz Arena profitiert hat.“

Das Stadion in Fröttmaning ist Hoeneß‘ Referenzobjekt für die Multifunktionsarena im Olympiapark. Einst im Olympiastadion hätten die Fußballer des FC Bayern vor durchschnittlich 35 000 Fans gespielt, mit dem Umzug schnellte die Zahl auf 75 000. Das bedeutet nicht nur mehr Ansehen, sondern auch mehr Geld.

Keine Frage: Der SAP Garden ist ein Hingucker. Dafür sorgen die sogenannten Lisenen, also Verzierungen, aus Aluminium, die eine imposante Außenverkleidung bilden. Im Inneren, wo bis zu 10 600 Zuschauer beim Eishockey und 11 500 Zuschauer beim Basketball Platz finden, steht die Nachhaltigkeit im Fokus. So wird nach Angaben der Betreiber die Halle komplett mit der Abwärme geheizt, die bei der Kühlung des Eises entsteht.

Mehr als viereinhalb Jahre liegen zwischen den Aushubarbeiten im Münchner Olympiapark und dem sogenannten Grand Opening. Eigentlich sollten es nur gut zwei sein, die European Championships 2022 sollten auch im Garden steigen. Doch dann kam Corona. Aber nun kann es endlich losgehen. Hoeneß freut‘s.
DPA/RP

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