Ulreich: „Feuerwehrmann – meine Aufgabe“

von Redaktion

Neuer musste in Bremen pausieren. © Blatterspiel/IMAGO

Sven Ulreich ersetzte Manuel Neuer in Bremen. © MIS/IMAGO

München – Der Countdown läuft. Am Samstag (18.30 Uhr) empfängt der FC Bayern Double-Sieger Leverkusen zum Topspiel der Bundesliga in der Allianz Arena. Mit Manuel Neuer im Tor der Münchner? Der Keeper fehlte auch am Dienstag im Mannschaftstraining. Nach seiner Rückenverletzung, die in den Oberschenkel ausstrahlt, geht aber dennoch kaum einer davon aus, dass der Kapitän gegen Bayer fehlen wird. Und falls doch, stünde mit Sven Ulreich ein zuverlässiger Ersatz parat.

„Feuerwehrmann sein – das kann man schon sagen zu meiner Aufgabe“, betont der 36-jährige Neuer-Back-up, der ihn auch kurzfristig beim 5:0 am vergangenen Samstag in Bremen ersetzt hatte. Die ewige Nummer zwei des FCB erklärt seine Rolle so: „Wenn der Ernstfall eintritt, muss man da sein und eine Topleistung abrufen. Das ist mein Job. Das wird manchmal unterschätzt: Wenn man lang auf der Bank sitzt und nicht spielt, ist es nicht so leicht, in den Rhythmus zu finden. Ich glaube aber, mir gelingt das trotzdem ganz gut, relativ schnell wieder drin zu sein.“

2015 wechselte Ulreich als Stammkeeper des VfB Stuttgart zum FC Bayern. 2020 wagte er den Schritt zum Hamburger SV, um dort noch mal als Nummer eins durchzustarten. Das Experiment ging nicht wirklich auf. Nur ein Jahr später kam er wieder zurück nach München – als Ersatz von Neuer. Eine Rolle, mit der sich der Schwabe inzwischen gut arrangiert hat.

Privat gut mit Neuer befreundet

„Ich bin viel ruhiger geworden, das macht das Alter und die Erfahrung. Ich habe mich mit meiner Rolle längst angefreundet und wirklich Spaß an der Situation“, erzählt Ulreich, der auch aufgrund einiger schwerer Verletzungen von Neuer bislang 103 Pflichtspiele für den FC Bayern absolviert hat. „Es ist nicht mehr so, dass ich jeden Morgen aufwache und denke: Ich muss jetzt irgendwo als Nummer eins spielen. Nein, ich bin happy, so, wie es ist.“

Mit Neuer verbindet ihn inzwischen auch ein freundschaftliches Verhältnis. „Wir machen auch privat gern was zusammen“, verrät Ulreich, der kein Konkurrenzdenken im Münchner Tor verspürt. „Ich fühle mich superwohl beim FC Bayern. Ich schätze das sehr, was ich hier habe. Wir sind wie eine Familie.“
PHILIPP KESSLER

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