Von wegen Gold, was glänzt

von Redaktion

Hoffenheim startet mit Problemen in Europa League

Goldenes Sondertrikot zum 125-jährigen Bestehen: Doch zu Feiern gibt es in Hoffenheim derzeit eigentlich nichts © TSG Hoffenheim

Herning/Zuzenhausen – In goldfarbenem Rahmen und mit goldfarbenen Streifen – so präsentiert die TSG 1899 Hoffenheim diese Woche ihr Sondertrikot zum 125-jährigen Bestehen. Dass derzeit nicht alles Gold ist, was bei den Kraichgauern glänzt, wäre ziemlich untertrieben. Inmitten seiner größten Krise seit dem Aufstieg in die Bundesliga 2008 startet der einstige Dorfklub in seine vierte Europacup-Saison. Trainer Pellegrino Matarazzo braucht beim dänischen Tabellenführer FC Midtjylland am Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) in der Europa League dringend einen Sieg, damit seine Profis am Sonntag gegen Werder Bremen – in den Jubiläumshemden – womöglich nicht schon um seinen Job spielen müssen.

Mit ihrer Tabula-rasa-Aktion – neben dem langjährigen Manager Alexander Rosen musste inmitten der Saisonvorbereitung fast die komplette Geschäftsführung gehen – haben die TSG-Verantwortlichen derart für Unruhe gesorgt, dass die Fans der Mannschaft bisher die Unterstützung bei den Spielen verweigern. Dass Matarazzo und die Profis in der verfahrenen Situation die Leidtragenden sind, sehen sie auch. Aber: Der Streit mit der Geschäftsführung um den verbliebenen Vorsitzenden Markus Schütz und dem neuen Vereinspräsidenten Jörg Albrecht konnte bislang nicht beilegt werden.

So sieht sich Matarazzo nach zuletzt drei Niederlagen und elf Gegentoren in vier Spielen immer wieder gezwungen, auf die Zunge zu beißen: „Wenn ich was sagen würde, wäre das Feuer noch größer.“ Es gehe darum, „diese externen Störgeräusche hinter uns zu lassen.“ Einen Seitenhieb gegen die TSG-Verantwortlichen gab es zuletzt aber doch: „Ich mache meinen Job so, wie es mit dieser Mannschaft geht.“

Wer derzeit wirklich entscheidenden Einfluss hat, bleibt nach wilden Wochen unklar: Sicher immer noch Mäzen Dietmar Hopp und seine Berater, auch wenn der Gesellschafter und Milliardär seine Stimmmehrheit abgegeben hat. Hopp ist inzwischen selbst bei den eigenen Anhängern in Ungnade gefallen. Seit Monaten wehren sich die Fans gegen den Einfluss der Spielberateragentur Rogon von Roger Wittmann.

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