„Bin Sulayem ist für mich ein Problem“

von Redaktion

F1: Ralf Schumacher kritisiert Strafe gegen Verstappen & fordert neuen FIA-Präsidenten

Übt laute Kritik: Ex-Fahrer Ralf Schumacher. © IMAGO/Bratic

Abgeschirmt von der Öffentlichkeit: Michael Schumacher. © Azubel/dpa

FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hat Max Verstappen dazu verdonnert, Sozialarbeit zu leisten. © IMAGO/Marco

München – Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher (49) ist bei Fahrern und Entscheidungsträgern der Formel 1 gleichermaßen respektiert und gefürchtet, weil er als Experte von Sky Deutschland Dinge klar anspricht. Bei Sky macht er auch im Kampf zwischen Weltmeister Max Verstappen (26) und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem (62) keine Ausnahme.

Vorgeschichte: Bin Sulayem hatte sich öffentlich gegen die raue Sprache der Piloten über Funk während der Rennen beklagt (wir berichteten). Als Verstappen bei der offiziellen FIA-PK am Donnerstag in Singapur, sein Auto als Mist bezeichnete (fucked im Englischen), wurde er von der FIA prompt bestraft und dazu verdonnert, Sozialarbeit zu leisten. Der Niederländer ließ sich das aber nicht gefallen. Er gab sich bei den Pks der Automobilbehörde bewusst wortkarg – und sprach sogar von Rücktritt!

Ralf Schumacher kann Verstappen gut verstehen. „Mir ist das Gleiche passiert, bei einem Fernsehinterview. 1997. Im Jordan-Team haben sie den ganzen Tag geflucht, das war das für mich die ganz normale Sprache. Als ich in einem Fernsehinterview das F-Wort benutzt habe, musste ich mich dann aber dafür entschuldigen.“

Schlimmer als Verstappens Fluchen findet der sechsmalige GP-Sieger das Verhalten von Präsident bin Sulayem. „Er ist nicht fähig, die Fahrer abzuholen. Es ist ein Unding, jetzt Max zu bestrafen. Eine Verwarnung hätte doch gereicht“, sagt Schumacher. Geht es nach ihm, sollte die FIA darüber nachdenken, ob es an ihrer Spitze nicht einen Wechsel geben muss. „Mohammed Ahmed bin Sulayem ist für mich ein Problem. Zuerst legt er sich mit Suzy Wolff an, dann mit Rechteinhaber Liberty Media. Er macht eine unglückliche Figur. Ich würde der FIA empfehlen, mal über jemand Neues nachzudenken.“

Verstappen rät Schumacher, ruhig zu bleiben. „Er sollte aus einer sinnlosen Strafe etwas Sinnvolles machen und etwas vorschlagen, was für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Dann wäre die Kuh vom Eis“, so der 49-Jährige gegenüber unserer Zeitung.
RALF BACH

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