München – Das Lächeln ist zurück im Gesicht von Argirios Giannikis. Der Löwencoach zeigte sich gut gelaunt, als er am Donnerstagmittag die anwesenden Medienvertreter vor der Pressekonferenz begrüßte. Die zwei 1:0-Siege in Bielefeld und gegen Hannover II haben der Laune im Lager der Löwen sichtlich gutgetan. Viel Zeit, um den ersten Heimsieg der neuen Saison zu genießen, haben Giannikis und seine Spieler nicht, bereits morgen (14 Uhr) wartet bei Dortmund II die nächste Aufgabe.
Auch nachdem Giannikis eine Nacht drüber schlafen konnte, blieb sein Fazit nach dem Dreier gegen die Hannover-Reserve dasselbe wie unmittelbar nach dem Abpfiff: „Es war ein hochverdienter Sieg. Wir müssen vor der Roten Karte das 2:0 und 3:0 machen.“ Und doch verschloss der Coach nicht die Augen davor, dass sich 1860 oftmals schwertat, Chancen herauszuspielen: „Wir hätten im letzten Drittel hier und da mehr Punch und Zielstrebigkeit gebrauchen können.“
Der Blick des Trainers richtet sich nun nach vorne. Mit Dortmund II wartet ein Kontrahent, gegen den der Löwe seit vier Partien auf einen Sieg wartet. Aktuell haben die BVB-Bubis einen Zähler weniger auf dem Konto als 1860. „Dortmund ist zu Hause ungeschlagen. Es ist eine Mannschaft, die viel Tempo in der Offensive hat, darauf müssen wir uns einstellen“, warnte Giannikis.
Umso bitterer, dass mit Raphael Schifferl – nach Roter Karte gegen Hannover II – ein schneller Innenverteidiger bei den nächsten zwei Spielen fehlen wird. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Flügelflitzer Morris Schröter. Nachdem der 29-Jährige in Bielefeld sein Comeback feierte, fehlte sein Name am Mittwoch auf dem Spielberichtsbogen. „Er hat nach Bielefeld über Adduktorenbeschwerden geklagt. Wir gehen kein Risiko ein und sehen morgen, ob es geht.“ Um der leisen Aufbruchsstimmung im Löwen-Umfeld weiter Futter zu geben, sollte 1860 auch im Ruhrpott etwas Zählbares holen. „Wir möchten uns auch ohne Training und trotz der langen Busfahrt darauf einstellen, maximal konkurrenzfähig zu sein. Wir tun alles dafür, die perfekte Woche hinzukriegen“, betonte Giannikis angriffslustig.
Nun, da Sechzig auf dem beruhigenden zehnten Tabellenplatz liegt, kann der Deutsch-Grieche etwas entspannter mit seinem Team arbeiten. Zurücklehnen ist allerdings verboten in dieser engen 3. Liga. Beispiel gefällig? Ende August reiste 1860 als Tabellenletzter zum Vierten nach Ingolstadt, die Rollen schienen klar verteilt. Doch die Löwen siegten mit 2:1 und holten aus den folgenden drei Spielen sechs Punkte. Ingolstadt hingegen konnte im September nur einen Zähler sammeln. Mittlerweile hat Sechzig die Schanzer in der Tabelle sogar überholt.
Auch der dritte bayerische Vertreter in der 3. Liga, die SpVgg Unterhaching, musste nach einer 1:4-Pleite in Rostock an diesem 7. Spieltag die Löwen passieren lassen. Freilich nur eine Momentaufnahme, die am Wochenende schon wieder beendet sein kann. Bis dahin liest sich die Tabelle aus Löwensicht aber endlich mal wieder freundlicher.
MARCO BLANCO UCLES