Neuers Tür bleibt zu – zumindest vorerst
Manchmal machen Kleinigkeiten einen großen Unterschied. Vom „ausgeschlossenen DFB-Comeback“ war am Sonntag zu lesen, von einer Absage Manuel Neuers an einen möglichen Rücktritt vom Rücktritt. Und auf den ersten Blick war daran nichts falsch: Neuer, der nach dem Patellasehnen-Riss von Marc-André ter Stegen wieder in den Fokus der Torwartfrage des DFBs rückte, erklärte nach Abpfiff gegen Leverkusen am Samstag recht deutlich, dass die schwere Verletzung seines Nachfolgers im Tor der Nationalmannschaft nichts an seiner Entscheidung ändere.
„Nein, ich bin von mir aus gegangen“, sagte der Keeper, seine Entscheidung habe „überhaupt nichts mit Marc zu tun gehabt“. Ein Abschied als Stammtorwart dürfte ihm besser gefallen haben als ein zweijähriger Zweikampf mit ter Stegen, den selbst der schier übermächtige Neuer bis zum Sommer 2026 realistischerweise hätte verlieren können. Nun ist der jahrelange Herausforderer vom FC Barcelona jedoch mindestens acht Monate verletzt – und Neuer baute später am Samstagabend eine kleine Hintertür in sein Statement ein. „Jetzt auf gar keinen Fall“, antwortete er auf die gleiche Frage im „Sportstudio“, was wiederum die Anschlussfrage aufwirft: Wann denn dann?
Womöglich fährt Neuer gut damit, das Comeback ter Stegens genau abzuwarten. Sollte sich sein Weg zurück verzögern oder er im Anschluss nicht in Form kommen, könnte Neuer immer noch auf die WM 2026 schielen. Am Samstag gab er jedenfalls an, ter Stegen ein Sprachmemo geschickt zu haben und daran zu glauben, dass ter Stegen es „auf jeden Fall packen“ werde. Dessen FC Barcelona verlor2:4 gegen Osasuna – Ex-Bayer Bryan Zaragoza erzielte ein Tor und bereitete eines vor.
V. TSCHIRPKE, H. RAIF