Löwen-Wahnsinn nimmt kein Ende

von Redaktion

1860 gelingt nächstes Traumtor aus der Distanz – 2:1-Triumph beim BVB

Ausgelassener Jubel: Die Löwen feiern das Siegtor von Kunstschütze Tunay Deniz (2.v.l.). © Schl/Imago

Dortmund – Um 15.55 Uhr fielen sich Thore Jacobsen und Tunay Deniz am Samstag in Dortmund erleichtert in die Arme. Die beiden Mittelfeldspieler waren Hauptprotagonisten einer verrückten Löwenwoche, die den TSV 1860 vom Tabellenende mindestens auf Rang acht der 3. Liga katapultierte. Nach dem 1:0-Sieg in Bielefeld – Tor von Jacobsen aus der eigenen Hälfte – und dem 1:0 gegen Hannover II gewann 1860 auch die dritte Partie der Englischen Woche – 2:1 bei Borussia Dortmund II. Neun von neun Punkten, mehr geht nicht.

Zurück zu Deniz und Jacobsen. Wie sein Nebenmann auf der Doppelsechs in Bielefeld fasste sich auch Deniz in Dortmund ein Herz, zog aus rund 50 Metern ab – und traf sehenswert zum 2:1-Sieg. „Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass Thores Tor schöner war als meins“, flachste Siegtorschütze Deniz nach dem Schlusspfiff bei „MagentaSport“. Zufall war das nächste potenzielle Tor des Monats allerdings nicht, betonte Löwencoach Argirios Giannikis: „Er macht das im Training ja oft, ist ein Schlitzohr.“ Nicht nur er bekam das Grinsen nach dem Abpfiff nicht mehr aus dem Gesicht. Fröhliche Löwen, wo man auch hinsah im altehrwürdigen Stadion Rote Erde. Was für ein Kontrast zu den ersten Saisonwochen, als die Mienen nach Spielende häufig von Frust und Enttäuschung gezeichnet waren.

Dabei hatte es sich zur Halbzeit in Dortmund noch nicht wirklich abgezeichnet, dass 1860 den dritten Sieg in Serie feiern kann. Nach ordentlicher Anfangsphase der Löwen übernahm der BVB nach einer Viertelstunde das Kommando, die Führung durch Ayman Azhil – schöner Schlenzer aus 20 Metern – war nicht unverdient.

Giannikis reagierte, brachte in der Halbzeit Maximilian Wolfram für den angeschlagenen David Philipp. Der Wechsel sollte sich nur zehn Minuten später bezahlt machen. Wolfram veredelte den besten Löwen-Angriff im Spiel mit den Stationen Leroy Kwadwo, Jesper Verlaat und Julian Guttau mit einem gefühlvollen Abschluss in die lange Ecke zum Ausgleich – 1:1. Fünf Minuten später dann der Geniestreich von Deniz, das Spiel war auf den Kopf gestellt.

Im weiteren Verlauf verdiente sich der Löwe den dritten Auswärtssieg der Saison allemal, zeigte die beste Halbzeit der Saison. Angeführt vom überragenden Kapitän Jesper Verlaat, der kaum einen Zweikampf verlor und sich immer wieder in die Offensive einschaltete. Sein Leistungsaufschwung stand sinnbildlich für die Entwicklung eines Teams, welches immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt – und etwas Zeit zum Durchschnaufen bekommt, wie der Coach verriet: „Die Spieler bekommen jetzt nach der Englischen Woche mal ein, zwei Tage frei und können auf die Wiesn gehen.“
MARCO BLANCO UCLES

Artikel 1 von 11