Lohn der perfekten Woche

von Redaktion

Löwenspieler feiern gemeinsam auf der Wiesn – Eingespieltheit als Trumpf

Soichiru Kozuki: Am Samstag mit guter Vorstellung in Dortmund, am Sonntag erstmals auf der Wiesn. © IMAGO

Gelebte Fannähe: Jesper Verlaat (r.). © Instagram

Gelöste Stimmung: Die Mannschaft des TSV 1860 besuchte am Sonntag das Bräurosl-Festzelt auf der Wiesn. © Bräurosl/Instagram

München – Gut gelaunte Löwenspieler, Arm in Arm mit Bier in der Hand auf der Wiesn. Was vor etwas mehr als einer Woche wohl noch Stirnrunzeln beim ein oder anderen Fan ausgelöst hätte angesichts der sportlichen Situation, lässt nach der Traumwoche mit drei Siegen aus drei Partien wohl nur den Tenor zu: Habt´s euch verdient, Burschen!

Dank der jüngsten Erfolgsserie in der 3. Liga, die 1860 vom Tabellenende auf Rang neun springen ließ, konnten Kapitän Jesper Verlaat und Co. den freien Sonntag nach der Rückkehr aus Dortmund – 2:1-Sieg – als Team im Bräurosl-Zelt – gehört zu 1860-Partner Hacker-Pschorr – auf dem Oktoberfest verbringen. Coach Giannikis hatte den Ausflug am Samstag nach dem Abpfiff abgesegnet. Die Bräurosl postete auf ihren Sozialen Netzwerken ein Bild des versammelten Löwen-Trupps im Zelt. Ob der gesamte Kader vor Ort war, ist nicht überliefert, einige Akteure fehlen auf dem Foto. Allerdings weiß unsere Zeitung, dass unter anderem auch der japanische Neuzugang Soichiro Kozuki sein Wiesn-Debüt feierte.

Dass die Mienen am Sonntag beim ausgelassenen Feiern so fröhlich waren, lag maßgeblich an der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang in Dortmund, als Sechzig erstmals in dieser Saison einen Rückstand drehte – aus 0:1 wurde 2:1. Matchwinner war Mittelfeld-Stratege Tunay Deniz, der mit seinem Kunstschuss aus 50 Metern BVB-Keeper Marcel Lotka überraschte und den Gästeblock ausflippen ließ. Der Treffer weckte natürlich Erinnerungen an das Traumtor von Thore Jacobsen eine Woche zuvor in Bielefeld (1:0).

Doch warum läuft es auf einmal bei den Löwen nach einem völlig verkorksten Saisonstart? Die Systemumstellung Ende August vom 4-2-2-2 hin zum 4-2-3-1 trägt Früchte. Mit der neuen (alten) Formation gewann 1860 vier von fünf Partien. War Giannikis in den ersten Wochen noch viel am Experimentieren, was seine Startelf angeht, hat der Deutsch-Grieche mittlerweile seine Startelf mehr oder weniger gefunden.

Die Zahlen unterstreichen das. Wirbelte Giannikis seine Startelf bis zum vierten Spieltag jede Partie mindestens dreimal durcheinander, gab es seitdem – bis auf eine Ausnahme – nie mehr als ein Wechsel. Im Spiel der Sechzger hat sich rund um die Achse René Vollath, Verlaat, Deniz, Jacobsen und Julian Guttau eine Mannschaft gebildet, die von Spiel zu Spiel eingespielter wirkt.

Genau diesen Aspekt hob auch Deniz nach dem Sieg in Dortmund hervor: „In den letzten Spielen hat man gesehen, dass wir nicht so viele Veränderungen vorgenommen haben. Der Kern bleibt gleich, die Leute lernen sich auf dem Spielfeld besser kennen.“ Intensive harte Arbeit sowie das Verinnerlichen taktischer Elemente hätten zur aktuellen Erfolgsserie beigetragen.

Nach dem gestrigen freien Montag startet 1860 heute in die Vorbereitung für Wehen Wiesbaden, ehe der offizielle Wiesntermin mit Partner „Hacker-Pschorr“ ansteht. Spätestens ab Mittwoch gilt der volle Fokus der Aufgabe Wiesbaden. Die Löwen wollen weiterfeiern – idealerweise noch zweimal: Am Samstag (14.03 Uhr) mit einem Sieg gegen die Hessen – um die perfekte Wiesn mit zwölf von zwölf Punkten zu vervollständigen – und am Sonntag zum Abschluss des 189. Oktoberfestes.
MARCO BLANCO UCLES

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