Sebastian Stolz © Ravens
München – Beben bei den Munich Ravens. Die Zusammenarbeit mit Sebastian Stolz wird nicht fortgesetzt. Eine Entscheidung, die nicht nur für den erfahrenen Manager überraschend kam. Als alleiniger Eigentümer bei den Ravens fungiert Thomas Krohne (Christian Binder hatte sich nach der ersten Saison zurückgezogen), der den Impuls für die Neuausrichtung gegeben hat. Krohne war Mitglied des Aufsichtsrats bei Werder Bremen und Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes.
Thomas Krohne alleiniger Eigentümer
Stolz arbeitete zehn Jahre für die Oakland Raiders (seit 2020 Las Vegas Raiders) in der National Football League, für den EC Red Bull Salzburg, die Löwen Frankfurt oder auch die Hamburg Sea Devils und war vom ersten Tag an für den Aufbau der neuen Football-Franchise verantwortlich. Im Antrittsinterview mit unserer Zeitung sagte er im Oktober 2022 über die Ziele: „Wir sind doch in München. Wir wollen nicht nur kleckern. Ich habe das Gefühl, dass Football-Fans erst mal alle Bock auf unser Projekt haben und es spannend finden.“
Und der Zuspruch war sofort da. In der Premierensaison in der European League of Football besuchten durchschnittlich 5000 Zuschauer die Partien im Sportpark Unterhaching. Die Organisation wirkte in einer Liga, in der es einen siebenstelligen Beitrag braucht, um eine Spielzeit zu finanzieren, schnell gefestigt. Und auch die Ansprüche waren klar: Erfolg, so schnell wie möglich.
Nach der verpassten Playoff-Teilnahme wurde der Vertrag mit dem renommierten Trainer John Shoop nicht verlängert, Kendral Ellison übernahm und brachte seine Philosophie von den „bayerischen Brüdern“ nach München. Das Team steht im Vordergrund, jeder muss sich unterordnen.
Das Konzept ging auf, die Ravens erreichten in der abgelaufenen Saison die Playoffs und scheiterten knapp mit 37:40 gegen Paris. Der junge Verein lag voll im Zeitplan. „Wir wollten im ersten Jahr um die Playoffs mitspielen und sie 2024 erreichen, das hat funktioniert. 2025 wollen wir dann ganz vorne anklopfen“, sagte Stolz. Allerdings dann ohne den 45-Jährigen, der die Ravens zwei Jahre lang prägte.
NICO-MARIUS SCHMITZ