Die Münchner sind furios mit einem 9:2-Sieg gegen Zagreb in die Champions-League-Saison gestartet. © Hufnagel/Imago
Gemischte Bilanz in England: Mit Burnley stieg Kompany auf, aber auch ab. © IMAGO/Marriott
In München feierte der neue Coach bisher einen traumhaften Einstand. © IMAGO
München – Hört man Vincent Kompany in Interviews oder Pressekonferenzen sprechen, ergibt sich schnell ein klares Bild: Der junge belgische Coach ist dankbar für die Chance beim Rekordmeister und will sich mit harter Arbeit für das Vertrauen revanchieren. „Alles andere ist unwichtig“, betonte der Trainer erst kürzlich: „Ich werde meinen Weg gehen.“
Dieser Weg begann als Trainer in Anderlecht und führte schnell nach England. Nachdem Kompany mit Burnley in der vorletzten Saison mit einem Rekord von 101 Punkten in die Premier League aufstieg, lief in der vergangenen Saison nahezu alles schief und sein Club musste mit mageren 24 Punkten den Weg zurück in die zweite Liga antreten. Die Verwunderung in Großbritannien war daher groß, als Kompany im Sommer als Bayern-Trainer vorgestellt wurde, einige Medien sprachen vom bayerischen „Schock-Move (Daily Mail), prominente Stimmen wie Gary Lineker bezeichneten seine Anstellung als „großes Risiko“.
Knapp drei Monate später steht der FCB auf Platz eins der Bundesliga- und Champions-League-Tabelle, zuletzt hat die Kompany-Elf Leverkusen im Spitzenspiel (1:1) 90 Minuten lang dominiert. Nun will es der Coach auch den einstigen Kritikern von der Insel zeigen – und trifft mit Aston Villa auf ein Top-Team aus England, dessen Trainer als echter Bayern-Schreck gilt. Unai Emery hat den deutschen Rekordmeister noch vor zwei Jahren mit Villareal überraschend im Viertelfinale aus der Champions League geworfen, auch gegen Trainer Kompany gewann er vergangene Saison beide Duelle mit Aston Villa.
„Sie spielen einen sehr intensiven Fußball und es wird ein richtig packendes Fußballspiel werden“, sagte Sportdirektor Christoph Freund über den Gegner zuletzt. Die offene Rechnung von Kompany mit der englischen Liga soll dabei zum Schlüssel für den Erfolg werden. „Er ist ewig in der Premier League Spieler gewesen, Trainer. Das wird sicher ein spezielles Spiel.“ Auch Kapitän Manuel Neuer betonte: „Der Trainer wird sie besser kennen als jeder andere von uns.“
Auch Kompany erwartet ein intensives Duell: „Alles, was Aston Villa macht, ist sehr, sehr deutlich. Man kann es klar sehen, sie sind sehr kompakt“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz am Dienstag. „Sie machen es sehr gut, deswegen waren sie in der letzten Saison sehr erfolgreich.“ Wie lautet daher die Marschroute gegen den aktuellen Fünften der Premier League? „Wichtig ist, dass wir nicht zu viel ändern und mit vollem Mut spielen.“
Dabei kann er vermutlich auf Harry Kane setzen. Der Stürmer, der gegen Leverkusen einen Schlag auf Sprunggelenk abbekommen hat, trainierte am Dienstag wieder mit dem Team und trat auch die Reise nach Birmingham mit an. Ob er fit genug für einen Startelf-Einsatz ist, wird sich nun am Mittwoch im Laufe des Tages zeigen. „Wir müssen die Nacht abwarten. Aktuell fühlt es sich gut an“, erklärte Eberl. Kane selbst ist ohnehin heiß auf einen Einsatz: „Immer, wenn ich nach Großbritannien zurückkehre, freue ich mich, dort zu spielen“, sagte der Angreifer..
Hinten ist jedoch weiter das Innenverteidiger Duo aus Dayot Upamecano und Minjae Kim gesetzt. Der Südkoreaner fiel zuletzt damit auf, dass sein Lob auf Vincent Kompany als Spitze gegen Thomas Tuchel dargestellt wurde. Der Innenverteidiger allerdings wollte lediglich die starke Arbeit von Trainer Kompany betonen – und will unter ihm weiter liefern. Damit man auch in England merkt, wie gut der Coach doch zu Bayern passt.
V. TSCHIRPKE
P. KESSLER, H. RAIF