Schock-Aus für Drux

von Redaktion

Karriere-Ende mit 29 Jahren für den Nationalspieler

„Leuchtturmfigur“: Paul Drux. © Gora/DPA

Berlin – Das bittere Karriere-Aus von Paul Drux versetzte die Füchse Berlin in einen Schockzustand und rührte auch den Bundestrainer. „Das ist wirklich traurig. Gerade für jemanden wie Paul, der eigentlich jetzt in sein bestes Handball-Alter käme, ist das natürlich tragisch“, sagte Alfred Gislason dem Internetportal „handball.world“ zum unfreiwilligen Abschied des 29 Jahre alten Handball-Nationalspielers wegen eines irreparablen Knieschadens.

Drux selbst traf die von den Ärzten empfohlene Entscheidung hart. „Es war erst einmal Leere. Man hat das sicherlich noch nicht begriffen, was das in der Tragweite auch bedeutet“, berichtete er nach dem Einzug der Füchse ins Pokal-Achtelfinale durch einen 37:36-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen.

Zwar brachte er die Verkündung schnell hinter sich, räumte aber ein: „Es ist mir schwerer gefallen, als es aussieht. Ich habe bewusst das Handy beiseitegelegt und an dem Kleiderschrank meiner Tochter gearbeitet. Man versucht, das so ein bisschen zu verdrängen“, sagte Drux.

Mit Drux verliert der deutsche Vizemeister nicht nur einfach einen „kompletten Handballer“ und „super Mannschaftsspieler“, wie Gislason den Olympia-Dritten von 2016 würdigte. „Er war eine absolute Vorbild- und Leuchtturmfigur. Das tut uns als Verein weh, ihn auf dem Feld zu verlieren“, sagte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar.

Besonders betroffen war Füchse-Manager Bob Hanning, den ein besonderes Verhältnis mit Drux verbindet. „Er ist für mich wie ein Kind, mit dem wir hier aufgewachsen sind. Wir haben viele, viele Dinge gemeinsam erlebt. Es tut mir unfassbar weh, dass Paul auf diesem Wege seine Karriere beenden muss“, sagte Hanning und lobte: „Paul ist die Identitätsfigur in diesem Club. Er hat hier alles durchlaufen und war Vorbild für uns alle.“

Drux kam 2011 in die Füchse-Jugend, schaffte ein Jahr später den Sprung zu den Profis und wurde Kapitän. „Das Projekt Füchse Berlin war zum größten Teil auch sein Projekt als jahrelanger Leistungsträger“, sagte Kretzschmar über den 127-fachen Nationalspieler. Mit dem Verein gewann Drux die Club-WM, den EHF-Pokal, den DHB-Pokal und den deutschen Supercup.

Der Familienvater wird ein großes Loch im Team hinterlassen. Vor allem bei seinem Kapitänsnachfolger Fabian Wiede. „Das ist beschissen. Ich kenne ihn jetzt seit 13 Jahren, er ist mein bester Freund geworden“, sagte Wiede.
DPA

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