Greilinger, jetzt bei Wiesbaden, spielte lange für 1860.
Nach der perfekten Englischen Woche wollen die Löwen auch gegen Wehen Wiesbaden wieder jubeln. © IMAGO (2)
Nachwuchslöwe Wein war sechs Jahre für die erste Mannschaft des TSV 1860 aktiv. © IMAGO
München – Einmal Löwe, immer Löwe. Zugegebenermaßen, viele Spieler bei 1860 verwenden diesen Spruch bei den Posts in den Sozialen Netzwerken. Daniel Wein war jemand, dem die Fans dieses Motto abgenommen haben. Sechs Jahre schnürte der 30-Jährige die Fußballschuhe für die erste Mannschaft der Sechzger. Im Sommer 2023 wurde sein Vertrag nicht verlängert, seitdem war es ruhig geworden um Wein. Mit unserer Zeitung sprach der Aufstiegs-Löwe von 2018 vor dem direkten Aufeinandertreffen seiner beiden Ex-Clubs 1860 und Wiesbaden.
Lange nichts mehr gehört, Herr Wein! Wie geht’s?
Mir geht’s gut, Danke. Ich habe mich leider kurz vor Ende meines Vertrags bei 1860 (Ende Juni 2023; d. Red.) an der Achillessehne verletzt. Als die Achillessehne endlich gut war, hat sich im Vorfuß eine andere Entzündung entwickelt. Deshalb habe ich auch seitdem auch keinen anderen Verein gefunden nach 1860, da ich nie richtig fit war.
Die Verletzungssorgen waren auch ein Grund dafür, wieso ihr Vertrag bei 1860 nach sechs Jahren nicht verlängert wurde. Wie hart war der Abschied damals?
Ja, das war schon bitter, muss ich sagen. Bis eine Woche vor dem letzten Spiel wusste man nicht Bescheid, da war ich nicht der Einzige. Und dann auch nicht von offizieller Stelle, sondern über unseren Teammanager. Die Verabschiedung im Stadion (weit vor Anpfiff, mit wenigen Zuschauern; d. Red.) damals hätte man sich auch ein bisschen anders vorgestellt, das hatte man sich eher kurz vor Anpfiff mit einem vollen Stadion gewünscht. Aber ich bin da nicht nachtragend, von den damaligen Protagonisten ist ja auch fast keiner mehr da.
Kommen wir zur aktuellen Löwen-Mannschaft, die einen turbulenten Saisonauftakt hinter sich hat.
Ich verfolge jedes Spiel. Nach dem alles anderen als positiven Saisonstart war die letzte Woche mit den drei Siegen sehr, sehr wichtig. Jetzt sind die Jungs in etwas ruhigerem Fahrwasser. Die Qualität im Team ist vorhanden. Ich bin guter Dinge, dass man mit dem Abstiegskampf nicht viel zu tun haben wird.
Am Samstag geht es gegen Ihren anderen Ex-Verein, Wehen Wiesbaden.
Nach Wiesbaden besteht nur noch sporadisch Kontakt. Den Trainer Nils Döring kenne ich, auch Sascha Mockenhaupt Ich verfolge sie aber hauptsächlich, weil Fabian Greilinger jetzt dort spielt.
Hat Greilinger Sie um Rat gebeten, bevor er im Sommer in Wiesbaden unterschrieben hat?
Rat hat er sich nicht eingeholt. Ich wusste aber, dass Wiesbaden im Gespräch ist – ein Top-Transfer für ihn. Bei Sechzig hatte er nicht immer eine leichte Zeit. Jetzt sieht man, welche Qualität er besitzt, hat jedes Spiel von Anfang an gespielt.
Dem es scheinbar gutgetan hat, seine Komfortzone zu verlassen…
Auf jeden Fall, das ist ganz wichtig! Der normale Weg ist schon, dass man ab und zu auch mal weg muss von Freunden und Familie, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Wir haben manchmal Kontakt, er ist glaube ich selber ganz froh, wie es gelaufen ist.
Wieso kehrt bei den Löwen einfach keine Ruhe ein?
Das macht einen großen Verein einfach aus. Klar, es ist immer etwas unruhig, das kann die Leistung auf dem Platz schon beeinflussen. Die beste Phase in meiner Zeit hatten wir unter Bierofka am Anfang und dann unter Köllner, er hat es geschafft, den Verein zu einen, auch wenn es am Ende nicht zum Aufstieg gereicht hat. Sechzig fehlt natürlich die Ruhe, weil es auch viel um Politik geht. Wenn sie das schaffen abzustellen, hat der Club so ein riesiges Potenzial. Da muss es irgendwann zwangsläufig in die Zweite Liga gehen.
IV.: MARCO BLANCO UCLES