Löwen wollen Wiesn-Viererpack

von Redaktion

1860 jagt gegen Wehen einen Rekord – Trainer setzt auf bewährtes Personal

„Maximal stabil“: Trainer Giannikis. © IMAGO

Auf dem Sprung in die Startelf? Maximilian Wolfram ist bei 1860 gerade hoch im Kurs. © IMAGO

Bitterer Ausfall: Thore Jacobsen (l.) fehlt 1860 gegen Wiesbaden. © Sampics

München – Eine positive Rekordserie einzustellen, ist schön – zweifelsohne. Noch schöner ist es jedoch, einen eigenen Rekord aufzustellen, dem die Löwen-Teams der Zukunft hinterherjagen dürfen. Diese Möglichkeit bietet sich dem TSV 1860 am Samstag im abschließenden Wiesn-Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden (Samstag, 14.03 Uhr/BR live).

Seit Beginn des Oktoberfestes feierten die Sechzger heuer drei Siege. Dasselbe Kunststück gelang 1860 bereits in der Bundesliga-Saison 1998/1999. Vier Siege zur „fünften Jahreszeit“ wären ein Novum. Für Löwencoach Argirios Giannikis ist der Rekord nebensächlich, wie er auf der Pressekonferenz am Freitag erklärte: „Schöner Nebeneffekt. Wichtiger ist, dass die Mannschaft gesehen hat, was notwendig ist, um maximal erfolgreich zu sein.“

Die Löwen haben sich in der Englischen Woche eingespielt, eine Stammformation hat sich mehr oder weniger gefunden, viel rotiert wurde nicht. „Wir haben uns auch in der Englischen Woche für maximale Stabilität und gegen maximale Frische entschieden. Es ist wichtig, dass sich nach einem Umbruch Strukturen herauskristallisieren, die erfolgversprechend sind. Wir sind auf einem guten Weg.“

Nachdem Giannikis in den vergangenen beiden Partien jeweils nur einmal tauschte in der Startelf, drohte zu Beginn der Woche noch ein größerer Umbruch gegen Wiesbaden. Mittelfeldmotor Thore Jacobsen musste in Dortmund verletzt raus und konnte erst am Freitag erstmals komplett mit dem Team trainieren. Gerade noch rechtzeitig, der Neuzugang aus Elversberg kann gegen die Hessen auflaufen. „Es war eine schmerzempfindliche Sache bei ihm, bei der aber nichts kaputtgehen kann. Er ist nicht mehr eingeschränkt in seinen Bewegungen.“

Auch David Philipp musste in Dortmund angeschlagen raus und ist erst im Laufe der Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Im Gegensatz zu Jacobsen könnte Philipp – ebenso wie der wieder genesene Morris Schröter – gegen den Tabellensechsten der 3. Liga jedoch zunächst auf der Bank Platz nehmen. Der eingewechselte Maximilian Wolfram empfahl sich wärmstens für einen Startelfeinsatz, erzielte den Ausgleich und legte den traumhaften Siegtreffer von Tunay Deniz auf. „Er ist nicht nur torgefährlich. Er ist sehr mannschaftsdienlich“, zählt Giannikis die Vorzüge Wolframs auf.

Neben Wolfram wird es wohl keine Veränderung in der Offensive der Sechzger geben, zu stabil präsentierten sich Julian Guttau, Patrick Hobsch und Soichiro Kozuki zuletzt. In der Viererkette hinten muss Giannikis erneut auf den rotgesperrten Raphael Schifferl verzichten. Um den freien Platz in der Innenverteidigung neben Kapitän Jesper Verlaat streiten sich Max Reinthaler und Leroy Kwadwo. Nimmt man das Spiel in Dortmund als Entscheidungshilfe, dürfte wohl Kwadwo den Vorzug erhalten.

Gegen Wiesbaden wird das neue Selbstverständnis der Löwen auf eine harte Probe gestellt, die Hessen zählen zu den Aufstiegsaspiranten der 3. Liga. Fabian Greilinger, letzte Saison noch bei 1860, hat sich in Wiesbaden zum Stammspieler gemausert: „Er spielt sehr viel, ist auf der linken Schiene im 3-4-2-1 unterwegs. Wiesbaden spielt mit hoher Intensität.“

Viel lieber möchte der Deutsch-Grieche sehen, dass sein Team sich auf die eigenen Stärken besinnt und an der Leistung aus Dortmund anknüpft: „Wir wollen hungrig bleiben.“ Gelingt das, winken nicht nur die nächsten drei Zähler – und ein Stück Geschichte.
Marco BlaNCO UCLES

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