Die Bayern patzen wieder

von Redaktion

3:3 in Frankfurt: Kompany-Truppe spielt zu fahrlässig

Da war die Bayern-Welt noch in Ordnung: Olise traf zum 3:2, die Führung hielt nicht. © IMAGO

Gemischte Gefühle: Kompany. © Imago

Frankfurts Marmoush dreht ab zum Jubeln, Neuer und Upamecano schauen hinterher. © IMAGO/Joaquim Ferreira

Frankfurt – Es müllert gerade nicht beim FC Bayern. Nach einem Remis gegen Bayer Leverkusen (1:1) und der Niederlage in der Champions League bei Aston Villa (0:1) klappte es für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany auch am Sonntagabend nicht mit einem Sieg. Mit Thomas Müller zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison in der Startelf spielten die Münchner gegen Eintracht Frankfurt in einer turbulenten Partie nur 3:3 (2:2). Sorgen macht weiterhin die Konteranfälligkeit.

Im mit 58 000 Zuschauern ausverkauften Deutsche Bank Park bereitete der routinierte Angreifer in der 15. Minute das 1:0 durch Minjae Kim nach einem Eckball vor. Omar Marmoush (22.) und Hugo Ekitike (34.) drehten das Spiel zwischenzeitlich dank zweier Konter, ehe Dayot Upamecano (38.) nach einer Ecke ausgleichen konnte. In der 53. Minute brachte Michael Olise den FCB per Schlenzer in Führung, Marmoush traf in der 4. Minute der Nachspielzeit zum 3:3-Endstand. Nach einem Konter. „Wir waren kalt vor dem Tor“, sagte Frankfurts Doppeltorschütze bei DAZN.

„Wir müssen das Spiel aus meiner Sicht gewinnen. Wenn wir dieses Spiel 15 Mal so spielen, werden wir 13 Mal gewinnen“, meinte Müller nach Schlusspfiff. „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber das Ergebnis kotzt mich an“, war Sportvorstand Max Eberl sauer. Die Münchner dominierten, aber zum Sieg reichte es nicht.

Im Vergleich zur ersten Saison-Pleite gegen Aston Villa stellte Kompany seine Startelf auf zwei Positionen um. Auf der rechte Abwehrseite wurde Konrad Laimer durch Raphael Guerreiro ersetzt. Für Kingsley Coman, der in England bereits den angeschlagenen Jamal Musiala (Hüfte) vertreten hatte, lief Müller auf.

Und mit ihm waren die Bayern spielbestimmend. Sie drängten die Eintracht weit in die eigene Hälfte. Frankfurt, die konterstärkste Mannschaft der Bundesliga, lauerte auf Fehler der hoch verteidigenden Münchner, um im Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Dazu kam es zu Beginn kaum.

Die ersten großen Möglichkeiten hatten die Bayern. In der Anfangsphase vergaben Olise (2. und 14.) und Müller (10.) die Chance zur Führung. In der 15. Minute wurde Eintracht-Torwart Kaua Santos aber bezwungen. Kim drückte nach einer Ecke und Vorlage von Müller den Ball per Rechtsschuss aus kurzer Distanz über die Linie zum 1:0.

Danach wachten die Frankfurter auf. Quasi aus dem Nichts – und per Konter – erzielten die von von Ex-Bayern-Co-Trainer Dino Toppmöller betreute Eintracht zum 1:1. (22.). Ansgar Knauff hatte vor der Mittellinie ein bisschen Platz und spielte stark in den freien Raum, wo Marmoush gegen Guerreiro im Laufduell Vorteile hatte und Manuel Neuer mit einem Schuss ins linke Eck überwinden konnte.

Ereignisreich ging es weiter. Erst scheiterte Müller alleine vor Santos (30.), dann jubelte wieder die Eintracht. Wieder nach einem Konter. Marmoush überlief Upamecano, kurz vor dem Sechzehner legte er nach rechts zum mitgelaufenen Ekitike, der den Ball im kurzen Eck zum 2:1 unterbrachte (34.). Der Frankfurter Jubel währte nur kurz. Dieses Mal wuchtete Upamecano den Ball zum Ausgleich ins Tor (38.). Wieder nach einem Eckball.

Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild. Nach Vorlage von Harry Kane zirkelte Olise die Kugel ins linke Eck zum 3:2 (53.). Der Eintracht-Torhüter verhinderte später mehrmals einen höheren Rückstand. Der FCB hatte das Spiel im Griff. Serge Gnabry: „Es sah nicht aus, als würde noch was anbrennen.“ Tat es aber.

In der 94. Minute lief Marmoush der Bayern-Abwehr erneut davon und traf zum 3:3. Kurz vor dem Schlusspfiff vergaben die Bayern noch den Sieg, Müller traf aus spitzem Winkel nur den Pfosten.

Sorgen gibt es um Kane: Der Stürmerstar musste wie schon gegen Leverkusen vorzeitig vom Platz und soll nun eingehender untersucht werden.
P. KESSLER, V. TSCHIRPKE

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