München – Es war an der Zeit, wenigstens ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Marcel Hirscher aber ließ sich rund fünfeinhalb Monate nach seiner Ankündigung, ein spektakuläres Comeback im alpinen Ski-Weltcup zu wagen, dann doch ein paar Hintertürchen offen. Einen Start bereits beim ersten Saisonrennen am 27. Oktober im österreichischen Sölden wollte er nicht garantieren. Zugleich kündigte der 35-Jährige bei ServusTV schon den nächsten Rücktritt an.
„Das Projekt“, sagte Hirscher am Montagabend bei „Sport und Talk aus dem Hangar 7“, sei „nur auf ein Jahr ausgelegt. Es war nie länger gedacht.“ Das hieße also: Ende März wäre für den Doppel-Olympiasieger von 2018, siebenfachen Weltmeister und achtmaligen Gesamtweltcupgewinner schon wieder Schluss. Oder doch nicht? „Sag aber niemals nie“, ergänzte Hirscher. Er habe ja „auch nie geglaubt, dass ich heute dasitze und über ein Comeback oder über ein Herzensprojekt rede.“
Ende April hatte Hirscher die Szene in helle Aufregung versetzt mit seiner Ankündigung, fünf Jahren nach seinem Rücktritt wieder mitmischen zu wollen – noch dazu nicht für Österreich, sondern die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter. Bis spätestens 18. Oktober braucht Hirscher Klarheit, dann läuft die Meldefrist für den Riesenslalom in Sölden ab. „Früher oder später werde ich dabei sein“, sagte Hirscher, „aber solange ich nicht halbwegs das Gefühl habe, dass ich mich wirklich einigermaßen bereit fühle dafür, werde ich es nicht machen.“ Zu einer Top-15-Platzierung, ergänzte er, wären jedenfalls „vier Sekunden aufzuholen“. Starten könnte Hirscher jedenfalls, wann immer er Lust hat. Die FIS hat eine umstrittene Wildcard eingeführt für ehemals erfolgreiche Aktive, um ihnen ein Comeback bei den Rennen ihrer Wahl zu ermöglichen. Hirscher: „Vielleicht ist auch der Felix (Neureuther, Anm.) noch einmal bereit, dass er sagt, hey, ich möchte in Kitzbühel noch einmal mitfahren.“
SID