„Ich stelle mich nicht hinten an!“

von Redaktion

1860-Neuzugang Danhof will nach langer Verletzungspause angreifen

Eigengewächs Lukas Reich ist der Senkrechtstarter bei 1860. © Wagner/Imago

Lange verletzt, jetzt heiß auf Einsatzminuten: Tim Danhof will sich beim TSV 1860 rechts hinten festspielen. © Wagner/Imago

München – Eine Länderspielpause tangiert einen Drittligisten im Normalfall eher sekundär. Gut, 14 Tage lang findet kein Ligaspiel statt, das ist anders als normal. Ansonsten ist die Liste an Spielern, die zur Nationalmannschaft abgestellt werden, für gewöhnlich sehr überschaubar. Bei den Löwen sind sie umso glücklicher, dass mit Eigengewächs Lukas Reich ein Emporkömmling aus dem Nachwuchsleistungszentrum für die Deutsche U19-Nationalmannschaft nominiert wurde – und auch prompt sein Debüt feiern durfte. Beim 2:1-Sieg gegen Spanien wurde er in der 84. Minute eingewechselt.

Reich stand bislang in allen neun Ligaspielen sowie den drei Partien im Toto-Pokal als Rechtsverteidiger in der Startelf. Dass der 17-Jährige so viele Einsatzminuten sammeln durfte, lag neben seinen guten Leistungen auch daran, dass Konkurrent Tim Danhof, Neuzugang aus Aue, beinahe die komplette Spielzeit verletzt ausfiel. Nach seiner späten Einwechslung beim Drittliga-Auftakt gegen Saarbrücken (0:1) verletzte sich der Rechtsverteidiger – folgenschwer. „Ich habe einen weiten Schritt auf die Ferse gemacht, wodurch sich ein Ödem gebildet hat. Da ist schwierig auszukurieren – eine eklige Verletzung“, blickt Danhof zurück.

Den 2:1-Sieg beim BVB II erlebte Danhof dann erstmals wieder als Kaderspieler, gegen Wiesbaden feierte er sein Comeback, kam nach 57 Minuten für Reich ins Spiel – das Ende einer Leidenszeit. Nun hat 1860-Coach Argirios Giannikis also die Wahl zwischen Senkrechtstarter Reich und dem zurückgekehrten Routinier (68 Drittliga-Einsätze). Danhof ist voll des Lobes über den jungen Konkurrenten, will sich aber keinesfalls mit der Rolle als Reservist zufrieden geben: „Luki macht es richtig gut, ein super talentierter Junge. Am Ende muss der Trainer entscheiden, aber: Ich bin nicht hier hergekommen, um mich hinter irgendwem anzustellen.“

Heute Mittag könnte Danhof erstmals seit der 0:2-Testspielpleite beim Karlsruher SC Ende Juli wieder von Beginn an auflaufen. Um 13 Uhr testet Sechzig gegen die SpVgg Greuther Fürth. Die Partie wird ohne Zuschauer auf dem Trainingsgelände des Zweitligisten stattfinden. „Aus Sicherheitsgründen können leider keine Zuschauer zugelassen werden, die Anlage bietet keine ausreichenden Möglichkeiten“, schreibt 1860 auf der Club-Homepage. Als Entschädigung kann der Sechzger-Anhang die Partie im kostenlosen Stream auf Löwen-TV verfolgen.

Neben Danhof werden weitere Spieler in der ersten Elf auftauchen, die zuletzt eine untergeordnete Rolle einnahmen, wie Ersatzkeeper Marco Hiller. Die gesetzte Nummer Eins, René Vollath, fällt krankheitsbedingt aus, gleiches gilt für Soichiro Kozuki und Leroy Kwadwo. Besonders bitter für Letzteren. Denn während Vollath und Kozuki beim Prestige-Duell in Unterhaching (20.10., 19.30 Uhr) gesetzt sein dürften, wird Kwadwo seinen Platz in der Innenverteidigung wohl räumen müssen. Ex-Hachinger Raphael Schifferl hat seine Rotsperre pünktlich zum Showdown im Sportpark abgesessen.
MARCO BLANCO UCLES

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