Orientiert sich Reich an ihm? Leandro Morgalla. © IMAGO
Löwe durch und durch: Lukas Reich. © privat
München – Länderspielpause. Bei einem 1860-Profi bezieht sich das auf den ersten Teil des Wortes. Während Jesper Verlaat & Co. spielfrei sind, erlebt Lukas Reich (17) abwechslungsreiche Tage in Bukarest. Vier-Länder-Turnier mit der U 19 des DFB. Beim 2:1-Sieg gegen Spanien wurde der Junglöwe erstmals eingewechselt. Beim 0:2 gegen Gastgeber Rumänien feierte er sein Startelfdebüt. Am Dienstag um 14 Uhr steht gegen Norwegen das dritte und letzte Testspiel auf dem Programm. Danach geht es zeitnah zurück in die Heimat.
Sportlich wandelt der in Reithofen bei Erding lebende Reich auf den Spuren vieler herausragender 1860-Talente. Bereits mit 17 ist er Stammspieler in der 3. Liga, hatte an den ersten neun Spieltagen die zweitmeisten Einsatzminuten: 761 von 810 (wie Verlaat). Erinnerungen an Leandro Morgalla werden wach, an das letzte hochbegabte NLZ-Juwel. Als Morgalla 18 wurde, unterschrieb er einen Vierjahresvertrag bei den Löwen. Heute spielt er für Red Bull Salzburg und hat 1860 durch seinen vorzeitigen Verkauf eine Millionensumme in die leeren Kassen gespült. Nun steht auch Reich kurz vor seinem 18. Geburtstag, und welch Zufall: Auch der nächste Durchstarter im Team der Löwen wird von Christian Nerlinger beraten. Liegt es da nicht auf der Hand, auch bei Reich frühzeitig Nägel mit Köpfen zu machen? Unsere Zeitung weiß: Auch mit Reich, aktuell noch bis 2026 gebunden, laufen Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Größere Clubs haben den Rechtsverteidiger längst auf dem Zettel. Sportchef Christian Werner sagt: „Wir haben überhaupt kein Interesse daran, Lukas abzugeben. Seine nächsten Schritte wird er hier bei 1860 machen. Wir sind absolut happy mit seiner Entwicklung.“
Auch Lukas Reich selbst hat keine Eile, seinen Herzensverein zu verlassen. 2026 will er Abi machen, solange läuft auch sein Vertrag. In der 3. Liga will er weiter reifen. Für Abwechslung sorgen die Einsätze im DFB-Trikot. Mitte November, beim Dreierpack Andorra, Zypern, Ungarn, geht‘s um die EM-Quali.
ULI KELLNER