Spitzenspiel-Pleite

von Redaktion

Nach 44 Siegen reißt die Siegesserie der Bayern-Frauen gegen Wolfsburg

Enttäuscht: Münchens Carolin Simon. © Pförtner/dpa

Blickt nach vorne: Münchens Trainer Alexander Straus. © Pförtner/dpa

Umringt von vielen Münchnerinnen: Wolfsburgs Lineth Beerensteyn (M) beim Tor zum 2:0. © Pförtner/dpa

Wolfsburg – Als der Oranje-Partyhit „Links Rechts“ durch die VW-Arena schallte, gab es bei Lineth Beerensteyn und ihren Mitspielerinnen kein Halten mehr. In vorderster Reihe gab die niederländische Stürmerin des VfL Wolfsburg den Takt vor, das Team um Trainer Tommy Stroot und die Fans auf den Rängen hüpften fleißig mit. Noch lange nach dem Abpfiff feierten die Wölfinnen ihren Statement-Sieg gegen Bayern München – und tankten Selbstvertrauen für die kommenden Herausforderungen.

„Das waren drei besondere und wichtige Punkte“, sagte Beerensteyn, die beim 2:0 (1:0) im Bundesliga-Gipfeltreffen für den Endstand gesorgt hatte: „Wir wollen weitermachen. Alles kann passieren, die Saison ist noch lang.“ Und auch Nationalspielerin Vivien Endemann versicherte: „Es ist immer mit uns zu rechnen.“

Dabei drohte der scheinbar unaufhaltsame Titelverteidiger aus München bereits früh in der Saison zu enteilen, 44 Liga-Partien hatte Bayern ohne Pleite bestritten – doch die Mega-Serie endete am Samstagabend durch die Treffer von Endemann (5.) und Beerensteyn (67.) vor 17.152 Zuschauenden in Wolfsburg. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Münchnerinnen ist der VfL zurück im Meisterschaftsrennen.

FCB-Trainer Strauß trotzdem stolz

„Auch wenn die Serie von 44 ungeschlagenen Spielen heute endete, bin ich extrem stolz auf meine Mannschaft“, sagte Bayern-Trainer Alexander Straus nach der Partie. „Wolfsburg hat zwei Tore gemacht und wir nicht, so einfach ist es. Ich denke, dass wir in vielen Statistiken die bessere Mannschaft waren, aber der Ball wollte heute einfach nicht reingehen.“

An der eigenen Stärke zweifelte bei den Münchnerinnen, die am Montag von Eintracht Frankfurt als Spitzenreiter abgelöst werden könnten, niemand. „Es ist noch sehr früh in der Saison. Wir haben immer noch eine sehr gute Tabellensituation und alles selbst in der Hand“, betonte Linda Dallmann. Dennoch sei sie froh, dass es direkt weitergehe und „der Kopf nicht so lange daran hängen bleiben kann“, sagte Dallmann und schmunzelte. Bereits am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) ist Bayern wieder in der Königsklasse bei Juventus Turin gefordert. Ob Jovana Damnjanovic da schon wieder mitwirken kann, ist unklar. Die Stürmerin prallte in der 20. Minute nach einem Kopfballduell mit Wolfsburgs Abwehrchefin Marina Hegering heftig auf den Rücken und konnte nicht weiterspielen. Rettungskräfte trugen sie vom Platz.

In Wolfsburg sieht sich Stroot bestätigt. „Wir wissen, wie weit der Weg ist. Wir müssen uns weiter stabilisieren, wir sind noch lange nicht da, wo wir sein wollen“, erklärte der Trainer. Das Spiel gegen Bayern, in dem Stroot auf eine Fünferkette umstellte und damit auf „den Überraschungseffekt“ setzte, sei „ein extremer Schritt nach vorne“ gewesen. „Wir lassen immer wieder aufblitzen, wie gut wir auch sein können.“
SID, MM

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