HEINRICH HEUTE

Neureuther und der VAR

von Redaktion

In der 64. Minute des Länderspiels gegen die Niederlande hatte ZDF-Kommentator Oliver Schmidt eine bahnbrechende Nachricht parat: „Das Tor zählt!“ Dass ein Tor zählt und nicht nach mehrminütiger Inspektion durch den VAR aberkannt wird, ist heute so selten wie pünktliches Ankommen mit der Deutschen Bahn oder wie Männergrippe ohne akute Lebensgefahr. Wenn die selten blöde Regelung mit ihrer ewigen Warterei für andere Sportarten gelten würde, hätte Felix Neureuther nach jedem Slalomtor warten müssen, ob er wirklich korrekt ums Eck gekommen ist. Max Verstappen müsste nach jedem Überholen für den VAR stehenbleiben, Springreitpferde nach jedem Oxer und Schwimmer nach jeder Wende. Beim Mozart-VAR dürfen Musiker erst weiterspielen, wenn der Dirigent mit kalibrierter Linie kontrolliert hat, ob die „Kleine Nachtmusik“ klein genug war. Und ob wirklich Nacht war.

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