„Kann Input geben“: Laimer. © IMAGO
Neuer Wagen, neues Glück: Goretzka freute sich über das neue Gefährt. © Audi
Ingolstadt – Der Nachmittag tat Leon Goretzka gut. Mit einem Lächeln im Gesicht verabschiedete sich der 29-Jährige am Dienstag aus Ingolstadt – und beinahe hätte er sogar Rede und Antwort gestanden. Als er aber merkte, dass weder Audi-Mitarbeiter noch Fans, sondern eine Traube von Journalisten vor ihm stand, drehte er lieber doch schnell ab. Ein paar Sätze zu seiner Situation? „Nein, wirklich nicht.“ Wie es ihm aber aktuell gehe? „Danke, sehr gut.“ Na immerhin!
Die Situation im Team des FC Bayern kann dafür nicht verantwortlich sein. Bei weiterhin exakt 14 Spielminuten steht das Saisonkonto von Goretzka, in zwei von neun Pflichtspielen stand er gar nicht erst im Kader. Und auch im am Samstag (18.30 Uhr) anstehenden Südgipfel gegen den VfB Stuttgart ist für die einstige Bayern-Größe ein Platz auf der Bank vorgesehen. Noch lässt Goretzka sich nicht hängen, er freut sich für seine Kollegen nach guten Spielen, wie Aleksandar Pavlovic kürzlich verriet. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Vincent Kompany nicht auf ihn baut – und er nur neben dem Platz Gas geben kann.
Das allerdings dürfte ab sofort wie geschmiert laufen. Denn obwohl ein Abschied im Winter immer realistischer wird, hat Goretzka sich bei Anteilseigner Audi noch einmal einen dicken Schlitten rausgelassen. Die Freude war groß, als er den Schlüssel für seinen RS e-tron GT in die Hand nahm, Kostenpunkt für Normalbürher 145 000 Euro, PS: 598. Das Modell war übrigens das unter den Bayern-Profis meistgewählte: Unter anderem Thomas Müller, Raphael Guerreiro und Sven Ulreich entschieden sich für Goretzkas Wagen – und auch Konrad Laimer.
Der Österreicher hat im Mittelfeld hinter Pavlovic, Joshua Kimmich und Joao Palhinha einen nur leicht besseren Stand als Goretzka. Immerhin 198 Minuten durfte er schon ran, gegen Leverkusen und Frankfurt allerdings saß er zuletzt draußen. Dennoch spricht er offen über seine Situation – und fügte seiner jüngsten „Haifischbecken“-Aussage am Dienstag eine offensive Ansage hinzu: „Ich sehe, dass ich unserem Fußball Input geben kann.“
Im Dress des österreichischen Nationalteams gelang Laimer das in den vergangenen eineinhalb Wochen bei zwei hohen Siegen gegen Kasachstan und Norwegen. Jetzt geht es um den nächsten Schritt im Kompany-Kader. In einer Saison, an deren Ende eine Mammut-Club-WM warte, müsse man „geduldig sein“, sagte er: „Auch wenn man es nicht will.“ Ähnlich dürfte auch Goretzka denken. Nur der: sagt es halt lieber nicht öffentlich.
H. RAIF, P. KESSLER