Kommt gut an: FCB-Coach Kompany.
Volle Kraft auf Stuttgart: Müller will nach drei sieglosen FCB-Spielen in Serie gegen Stuttgart gewinnen. © Imago
München – Thomas Müller brennt schon auf den Südgipfel. „Diese Länderspielpausen sind auch ein angenehmer Teil, sich erholen zu können, dann auftrainieren – und mit Frische in die Wochen“, sagte der Bayern-Routinier, der nach der Europameisterschaft im Sommer aus der Nationalmannschaft zurückgetreten war. „Aber man freut sich, wenn es dann wieder los geht. Diese zwei Wochen sind irgendwann lang. Das Feuer ist auf jeden Fall da.“
Am Samstag (18.30 Uhr) empfängt der FC Bayern den VfB Stuttgart zum Bundesliga-Topspiel in der Allianz Arena. In der Vorsaison ärgerten die Schwaben gemeinsam mit Meister Leverkusen die Münchner, am Ende landete auch der VfB auf Platz zwei und somit vor dem FC Bayern. Lust auf „Revanche“ verspüre Müller nicht, meinte er. Aber: „Wir wollen gewinnen! Wir wollen gut Fußball spielen, die Dinge, die wir die letzten Wochen gut gemacht haben, wieder sehen, gerade gegen gute Gegner ist der Raum für Fehler, der Raum für nötige Effizienz kleiner“, so der Angreifer, der womöglich für den angeschlagenen Jamal Musiala (Hüftprellung) in die Startelf rutscht.
Müller fordert vor allem Coolness vor dem gegnerischen Tor, die Chancenverwertung vor der Länderspielpause beim 3:3 in Frankfurt ließ zu wünschen übrig: „Du musst die Dinger machen – und kannst dich nicht drauf verlassen, dass der gegnerische Stürmer den Ball an den Pfosten oder daneben schießt, wenn er die Chance dazu hat. Wir müssen gewappnet sein.“ Auch Kapitän Manuel Neuer warnt vor dem Duell mit dem VfB, der holprig in die neue Spielzeit gestartet ist und derzeit nur auf Platz acht der Tabelle liegt. „Die Stuttgarter sind immer noch im Hype, in der guten Form. Alle Spieler haben Selbstvertrauen“, sagte der Weltmeister-Torhüter auch mit Blick auf den zuletzt so starken VfB-Block beim DFB.
In der vergangenen Saison gewannen die Bayern in der Hinrunde klar mit 3:0, am 32. Spieltag gab es ein 1:3 aus Sicht der Münchner in Stuttgart. „Das wurmt uns noch ein kleines bisschen“, betonte Neuer. „Das wird ein schweres Heimspiel. Wir werden alles daran setzen, zuhause zu gewinnen.“
Ehrenpräsident Uli Hoeneß wird freilich wieder auf der Tribüne mitfiebern – mit ganz viel Optimismus. Ein Grund dafür: der neue Trainer und Nachfolger von Thomas Tuchel. „Vincent Kompany ist aus meiner Sicht – das kann man nach sechs Spielen noch nicht endgültig sagen – ein Glücksfall für den FC Bayern. Weil er einer ist, der selbst auf hohem Niveau Fußball gespielt hat, einen super Charakter hat und er sieht Fußball als Arbeit an. Er will die einzelnen Spieler besser machen! Daran arbeitet er und darum kommt es auch mal vor, dass sie zwei Stunden trainieren, bis sie müde sind. Bis jetzt kann man nur Gutes von ihm sagen“, sagte der FCB-Patron am Dienstagabend.
Es werde zwar, „wenn mal ein Abwehrspieler einen zu offensiven Drang hat, auch das schon kritisiert“. Aber Hoeneß glaubt nicht, dass das 3:3 in Frankfurt etwas „mit dem offensiv-aggressiven Stil von Vincent Kompany zu tun“ habe: „Sondern dass wir in der 93. Minute im Mittelfeld Doppelpass spielen.“ Seitdem Kompany im Amt sei, gehe der 72-Jährige „wieder richtig gerne ins Stadion. Weil das ist Unterhaltung, das ist Spaß. Wenn du in Frankfurt im Stadion warst, sagst du: Wow!“ Das will er auch am Samstag tun.
H. RAIF, P. KESSLER, M. BONKE