Bayerns Plan mit Weinzierl

von Redaktion

Der neue Campus-Sportchef soll auch die Trainer entwickeln und betreuen

Bei den Profis: Maric ist Assistent von Kompany. © IMAGO

Talente im Blick: Markus Weinzierl. © IMAGO

München – Am 21. August überraschte der FC Bayern mit einer Mitteilung. Markus Weinzierl wurde damals als neuer Sportlicher Leiter der Münchner Nachwuchsabteilung vorgestellt. Der gebürtige Niederbayer folgte auf Halil Altintop, der den Rekordmeister nach insgesamt vier Jahren am Campus auf eigenen Wunsch verlassen hatte.

Als Sportlicher Leiter sieht das Profil, das er ausfüllen soll, anders aus als noch bei Altintop. Weinzierls Richtung: weniger Schreibtisch, mehr Trainingsplatz. Ein Part davon wird nach Informationen unserer Zeitung die Entwicklung und Betreuung der Nachwuchstrainer des FC Bayern sein, die sich wiederum auch positiv auf die Ausbildung der Talente auswirken soll. Kaderplanung und Scouting wiederum ist Thematik von Campus-Chefscout Florian Zahn. Generell sollen Nachwuchs- und Profi-Scouting künftig näher aneinanderrücken.

Ursprünglich wurde René Maric´im November 2023 von Sportdirektor Christoph Freund als Teamleiter Trainerentwicklung & Spielidee geholt. Im Sommer stieg der Österreicher nach der Verpflichtung von Coach Vincent Kompany zu dessen wohl wichtigstem Co-Trainer bei den Profis auf. Gemeinsam mit seiner Campus-Tätigkeit ein enormes Arbeitspensum. Es gibt Überlegungen, dass Maric´, der eine wichtige Schnittstelle zwischen Nachwuchs- und Profiabteilung ist, künftig Unterstützung bei der Trainerentwicklung von Weinzierl bekommen könnte.

Die Spielidee, die bereits vor fünf Jahren maßgeblich von den damaligen Campus-Chefs Holger Seitz (aktuell Trainer der Amateure) und Hermann Gerland (aktuell Co-Trainer der deutschen U 21-Natonalmannschaft) ausgearbeitet wurde, orientiert sich grundsätzlich am sehenswerten Ansatz der früheren Bayern-Trainer Pep Guardiola (2013 bis 2016) und Louis van Gaal (2009 bis 2011). In der Zwischenzeit wurde diese immer wieder angepasst und verfeinert.

Weinzierl galt einst als einer der vielversprechendsten Trainer Deutschlands. Während seiner ersten Amtszeit in Augsburg (2012 bis 2016) führte der 49-Jährige den Verein bis in die Zwischenrunde der Europa League. In der Spielzeit 2016/2017 scheiterte er mit Schalke erst im Viertelfinale des Wettbewerbs. Von Oktober 2018 bis Ende April 2019 war Weinzierl kurz Trainer in Stuttgart. Auch sein Comeback in Augsburg (April 2021 bis Sommer 2022) sowie sein Intermezzo in Nürnberg (Oktober 2022 bis Februar 2023) waren nicht von Erfolg gekrönt. Als Typ gilt Weinzierl, der von 1995 bis 1999 für die 2. FCB-Mannschaft spielte, als angenehm. Er sei auch nah an den Jugendteams der Bayern dran, heißt es. Ob er allerdings am Campus erfolgreich sein wird, wird sich noch zeigen.
P. KESSLER, M. BONKE

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