Servus Torjäger: Stephan Hain bei seiner Verabschiedung durch Haching-Boss Manni Schwabl im Sommer 2023 © IMAGO
München – 92 Tore erzielte Stephan Hain in seiner Karriere für die SpVgg Unterhaching – niemand traf häufiger für die Vorstädter. Am Sonntag trifft seine alte Liebe auf den TSV 1860, auch für die Löwen lief Hain drei Jahre auf, wenn auch mit mäßigem Erfolg.
Herr Hain, Anfang diesen Jahres haben Sie Ihre Karriere beendet…
Ich habe mich in München als Ernährungsberater, spezialisiert auf Sportler, selbstständig gemacht.
Am Sonntag treffen ihre Ex-Vereine Unterhaching und 1860 aufeinander…
Als Spieler hatte ich vor diesen Duellen immer eine besondere Anspannung, auch wenn es nur um drei Punkte geht. In Haching hatten wir selten ein volles Stadion, deswegen hatte das Derby immer eine besondere Brisanz. .
In Unterhaching haben Sie länger gespielt, dementsprechend auch eine engere Bindung?
In Haching hatte ich meine erfolgreichere Zeit, war sieben Jahre dort. Bei Sechzig hatten der Verein und ich uns mehr von den drei Jahren erhofft. Aus verschiedenen Gründen hat es nicht so gepasst. Das hat in Haching besser funktioniert, da ist eine intensivere Bindung da.
Sie haben für beide Clubs gespielt – wo liegen die Unterschiede?
In Haching ist es schon ein bisschen ruhiger (lacht). Das kam mir eher entgegen als das turbulente Umfeld bei 1860. Ich wusste es schon immer zu schätzen, dass es bei Haching ein stabiles Umfeld da ist, deswegen hat es dort auch so gut funktioniert.
Höre ich da heraus, dass das unruhige Umfeld bei Sechzig Spieler hemmen kann?
Würde ich schon sagen. Die Stimmung bei 1860 ist auf der anderen Seite auch positiv. Da wäre selbst in der Kreisklasse das Stadion ausverkauft. Aber es kann auch schnell in die andere Richtung gehen.
Derzeit läuft es bei Haching und 1860 nicht rund…
Beide Teams haben einen Umbruch gehabt, bei Haching sind viele erfahrene Spieler weggebrochen – das merkt man einfach. Ähnlich bei 1860, auch wenn man erfahrene Spieler bekommen hat – unter anderem von Unterhaching. Die Startschwierigkeiten kommen für mich nicht überraschend. Ich gehe aber davon aus, dass beide die Qualität haben, die Klasse zu halten.
Wie geht man in ein Heimspiel, in dem mehr Auswärts- wie Heimfans vor Ort sein werden?
Man muss das Drumherum ausblenden. Die Erfahrenen sollten die jungen Spieler, die so eine Atmosphäre nicht kennen, zur Seite nehmen und Mut zusprechen.
IV.: MARCO BLANCO UCLES