Müller statt Musiala?

von Redaktion

Ausnahmedribbler fehlt Bayern im Südgipfel gegen Stuttgart

Gutes Verhältnis: Kompany und Müller. © Imago

Leroy Sané nutzte die Länderspielpause für intensive Trainingseinheiten. Seine Zukunft ist ungewiss. © IMAGO

München – Normalerweise lässt sich Vincent Kompany nicht gerne in die Karten blicken, was mögliche Startaufstellungen oder Ausfälle betrifft. Am Freitag macht der Cheftrainer des FC Bayern jedoch keinen Hehl daraus, dass der Mann für die magischen Momente das Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag 18.30 Uhr, Sky) verpassen wird: „Alle sind gesund aus der internationalen Woche zurückgekommen. Aber fit sind trotzdem nicht alle. Jamal Musiala wird definitiv ausfallen.“

Den Offensivkünstler plagen nach wie vor Hüftprobleme, wegen derer er auch die Länderspiele mit der deutschen Nationalmannschaft abgesagt hatte. Dass es für den Südgipfel nicht reichen wird, hatte sich bereits vergangene Woche abgezeichnet. Nach unseren Informationen vor allem deswegen, weil bei Musiala im Hinblick auf den Champions-League-Kracher am Mittwoch beim FC Barcelona kein Risiko eingegangen werden soll. Im Königsklassen-Duell mit den Katalanen soll der 21-Jährige wieder aufdribbeln.

Bleibt die Frage: Wer ersetzt den Ausnahmekicker auf der Zehn? Beim spektakulären 3:3 in Frankfurt nahm Thomas Müller die Rolle ein, interpretierte diese Rolle allerdings eher als zweiter Stürmer neben Torjäger Harry Kane – und erledigte seinen Job mehr als ordentlich. Beim 0:1 gegen Aston Villa wenige Tage vor der Partie gegen die Eintracht sollte Michael Olise die Musiala-Lücke füllen, das klappte bekanntlich nur bedingt.

Die Müller-Variante scheint daher gegen den VfB am realistischsten. Das klang bei Kompany auch zwischen den Zeilen durch: „Wir hatten in den Spielen viel mehr Chancen als die Gegner. Wir müssen immer versuchen, es zu optimieren. Alles umzuändern, wäre blöd, nur weil es mit dem Ergebnis mal nicht geklappt hat.“

Ein anderer Offensivmann ist derzeit weiter außen vor: Leroy Sané. Der schnelle Linksfuß nutzte die Länderspielpause zwar für intensive Trainingseinheiten, doch Kompany drückt bei ihm weiter auf die Bremse: „Ich kann mir vorstellen, dass wir in den kommenden Wochen hoffentlich einen top Leroy Sané sehen werden. Es gibt keinen Zeitdruck. Seine Minuten werden kommen. Er wird zeigen, wie gut er ist.“

Bisher konnte der Tempo-Dribbler unter dem belgischen Fußballlehrer nicht Fuß fassen, was freilich auch mit seiner Leisten-OP nach der EM zusammen hängt. Bereits im vergangenen Transfersommer galt Sané als Verkaufskandidat. Das hatte auch mit dem Transfer von Wunschspieler Désiré Doué zu tun, der sich trotz seines ursprünglichen Wunsches, nach München zu wechseln, schlussendlich für Paris entschied. Grund dafür war vor allem, dass die Bayern-Bosse keinen Außenspieler im Sommer verkaufen konnten. Der Vertrag von Sané läuft übrigens nur noch bis zum 30. Juni 2025 und damit droht ein ablösefreier Abgang.

„Jetzt ist es erst einmal wichtig, dass sich Leroy wieder wohl fühlt und wieder auf dem Platz zeigen kann, was er kann. Wir sind im offenen Austausch mit seinem Agenten und sobald es eine Entscheidung gibt, werden wir sie verkünden“, erklärte Sportvorstand Max Eberl zur Thematik. Priorität hat derzeit ohnehin die Vertragsverlängerung mit Jamal Musiala.
M. BONKE, P. KESSLER

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