Die Szene, die den Diskussionsstoff des Tages lieferte: Hat Jonathan Tah den Frankfurter Hugo Ekitike, mit dem er sich auf der Torlinie verknäuelt, mit einem Foul zu Fall gebracht? © IMAGO/OTTO KRSCHAK
Leverkusen – Als Dino Toppmöller die hitzige Elfmeter-Debatte mit deutlichen Worten weiter anheizte, hielt Xabi Alonso energisch dagegen. „Es tut mir leid, aber das sehe ich total anders“, entgegnete der Meistertrainer von Bayer Leverkusen seinem Frankfurter Amtskollegen entschlossen, nachdem der „wichtige“ und befreiende Bundesliga-Heimsieg des Double-Gewinners gegen die Hessen durch die nervenraubende Diskussion immer mehr in den Hintergrund gerückt war.
Er habe „keinen Elfmeter gesehen“, betonte Alonso angesprochen auf die Szene, als Eintracht-Stürmer Hugo Ekitike in der 90. Minute kurz vor dem leeren Tor leicht von Jonathan Tah gestoßen worden war. Diese Meinung teilten die Frankfurter natürlich keineswegs. Eintracht-Coach Toppmöller und Sportvorstand Markus Krösche hatten einhellig einen „ganz klaren Elfmeter“ erkannt, die Eintracht fühlte sich von Schiedsrichter Felix Brych massiv benachteiligt. Die Pfeife des Referees aus München war stumm geblieben, auch der Videoassistent schritt nicht ein: „Die Jungs sind niedergeschlagen und sehr sauer. Auch zurecht“, betonte ein „sprachloser“ Toppmöller nach der 1:2 (1:1)-Niederlage in der BayArena.
Für Alonso aber sollte das Thema nicht die starke Leistung seiner Mannschaft inklusive eines fulminanten Joker-Einsatzes von Offensivstar Florian Wirtz überlagern. „Darauf können wir aufbauen“, sagte der Spanier, dessen Team nach zuvor zwei Remis in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur zurückfand und sich in der Spitzengruppe festsetzte. Das war auch Wirtz zu verdanken, dessen Einsatz aufgrund seiner im Länderspiel erlittenen Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk lange fraglich gewesen war – von Problemen war beim dribbelstarken Zauberfuß nach seiner Einwechslung (64.) aber nichts zu sehen. Den Siegtreffer von Victor Boniface (72.) bereitete er mit einer Flanke vor. „Ich weiß, was er in den letzten drei, vier Tagen durchgemacht hat mit Physios und Reha-Training, damit er überhaupt auf dem Platz stehen kann“, sagte Kapitän Lukas Hradecky, der auf den Ausnahmekönner setzt – vor allem in den kommenden drei Wochen, in denen Pflichtspiele in Champions League, Liga und DFB-Pokal anstehen.
Boniface in Unfall verwickelt
Wenige Stunden nach seinem Tor gegen Frankfurt ist Victor Boniface in einen Autounfall verwickelt worden. Das geht aus der Instagram-Story des Nigerianers hervor. „Gott ist der Größte“ und „Gott sagt, meine Zeit ist noch nicht gekommen“, schrieb der 23-Jährige zu Fotos und Videos eines zerstörten Wagens auf der Autobahn. Er postete ein Video, in dem seine linke Hand stark blutet. Nach dem Unfall ist Boniface ein Krankenwagen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis zur Hilfe gekommen, wie aus den Fotos hervorgeht. Er scheint glimpflich davongekommen zu sein.
SID