Bender-Lob für Debütant Geis

von Redaktion

Mutmacher im Abstiegskampf: Hachings Neuzugang und Standardexperte Johannes Geis. © IMAGO

Unterhaching – Das 2:2 (0:1) im S-Bahn-Derby gegen den TSV 1860 hat der SpVgg Unterhaching zumindest eine kleine Trendwende beschert. Haching bleibt nach dem sechsten erfolglosen Spiel in Serie zwar Tabellenvorletzter in der 3. Liga. Allerdings machte der couragierte Aufritt der SpVgg gegen die Münchner Löwen mit dem zuletzt neu verpflichteten Johannes Geis in der Startelf Mut für kommende Aufgaben. „Wir wollten ein anderes Gesicht als in Verl zeigen, das ist uns gelungen. Aggressiver draufzugehen und höher zu pressen. Das ist uns ganz gut gelungen“, meinte Sven Bender bei seinem interimsmäßigen Cheftrainer-Heim-Debüt für den rotgesperrt fehlenden Marc Unterberger.

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein erlebte der Hachinger Co-Trainer Bender seinen Einstand im Unterhachinger Uhlsport Park als Hauptverantwortlicher. „Ein spezieller Moment. Es war schön, für Haching an der Linie zu stehen“, gab der zweimalige Deutsche Meister zu Protokoll. Aus sportlicher Sicht monierte der 35-Jährige die etwas zu naive Vorgehensweise seiner Mannschaft nach dem zwischenzeitlichen 1:1. Haching leistete sich einen leichtfertigen Ballverlust, der zum 1:2 führte. „Wir waren zu euphorisch und zu gierig.“ Wenig aufgeregt agierte Routinier Geis bei seinem Startelfdebüt. Der ehemalige Bundesligaspieler strahlte im zentralen Mittelfeld Ruhe aus. Ebenso stachen die „unfassbar guten und gefährlichen Standards“ heraus, so wie Bender die Stärken des zuletzt vertraglosen 31-Jährigen bezeichnete. „Er hat brutale Erfahrung“, befand Hachings Innenverteidiger Tim Knipping, der mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt werden musste. „Er braucht noch etwas Spielpraxis, aber man hat seine Qualität schon gesehen.“

Der ordentliche Auftritt im S-Bahn-Derby änderte allerdings nichts daran, dass Haching weiter mitten im Abstiegskampf steckt. In der Offensive kann sich Haching kaum durchsetzen und muss wie gegen 1860 auf seine Stärken bei Standards hoffen. Das Fazit von SpVgg-Präsident Manfred Schwabl nach zehn Spieltagen fiel zwiegespalten aus. „Wir haben zwei bis drei Punkte zu wenig. Das Spiel in Verl war ein absoluter Rückschritt, deswegen haben wir mit Geis noch einmal nachgebessert. Für die Moral war der Punktgewinn gegen 1860 nach zwei Rückständen sehr wertvoll.“
ROBERT M. FRANK

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