„So entkommt man Barças Druck“

von Redaktion

Osasuna und Bayern-Leihe Zaragoza haben den FCB besiegt – Boss Vazquez erklärt wie

Zaragoza traf beim 4:2 von Osasuna gegen Barcelona. © Pidal/Imago

Osasuna-Sportchef Braulio Vazquez. © Osasuna

München – Der FC Barcelona ist unter Hansi Flick nur schwer zu bezwingen. Dem ersten Team, dem das gelungen ist: Osasuna. Das spanische Team gewann Ende September überraschend mit 4:2. Einen Treffer erzielte dabei Bayern-Leihspieler Bryan Zaragoza. Wie auch die Münchner gegen Barça am Mittwoch (21 Uhr) erfolgreich sein können, erklärt Osasuna-Sportchef Braulio Vazquez (52) im Interview.

Was ist der Schlüssel zum Erfolg gegen Barça?

Der Schlüssel ist, dass wir ein fast perfektes Spiel hatten und sie offensichtlich einen schlechtes. Sie sind eine Mannschaft, die unter sehr hohem Pressing viel riskiert. Sie haben davor in Villarreal 5:1 und in Girona 4:1 gewonnen. Sie haben die den Partien gewonnen und dabei viele Tore geschossen. Denn dieses hohe Pressing führt dazu, dass sie dem Gegner so oft den Ball klauen. Und wenn sie das sehr früh im Spielaufbau des Gegners machen, haben sie viele Torchancen. Aber wenn man diesem Druck entkommen kann, kann man ihnen auch wehtun.

Können Konter ein Mittel sein?

Klar, aber dabei muss man sehr genau sein. An dem Tag, an dem sie zum Beispiel 5:1 in Villarreal gewonnen haben, wurden Villarreal auch zwei Tore ganz knapp aufgrund von Abseitspositionen aberkannt. Das Team, das in La Liga am höchsten presst, ist Barcelona. Das fängt schon früh im Spielaufbau ihrer Gegner an. Wenn sie ihnen dort den Ball klauen, und das tun sie tatsächlich oft, haben sie viele Torchancen. Sie sind sehr aggressiv im Pressing, sie zeichnen sich auch durch sehr schnelles Passspiel aus und generieren dadurch Chancen. Wenn man diesem Druck entkommt, hat man Chancen, ihnen im Rücken ihrer Abwehr wehzutun.

Der FC Bayern agiert unter Vincent Kompany ähnlich dominant wie Barcelona.

Das stimmt. Ich glaube nicht, dass Flick aufhören wird, so zu spielen, wie sie es bisher getan haben – und Bayern auch nicht. Es wird also sicher ein sehr schönes Spiel, denn beide gehen im Pressing viel Risiko ein, damit aber auch in der Verteidigung. Schnelle Spieler können Barcas Abwehr schaden.

Wie Bryan Zaragoza, zum Beispiel. Bräuchte Bayern ihn, um gegen Barça zu gewinnen?

Bryan hat gegen Barça immer gut gespielt. Aber Bryan ist ein Spieler, der nach und nach konstanter in seinen Leistungen werden muss. Der Trainer hilft ihm dabei und hat ihm gesagt, was er tun muss. Bayern hat sehr wichtige und gute Spieler. Deshalb ist es für Bryan heute schwierig, einen Platz in der Mannschaft zu finden. Das ist ganz normal. Bayern ist ein Global Player.

Welche Barca-Stars können Bayern am gefährlichsten werden?

Lamine Yamal ist wahrscheinlich der gefährlichste Spieler. Zudem natürlich Lewandowski, den man in München sehr gut kennt. Er hat schon 14 Treffer in zwölf Saisonspielen geschossen. Pedri ist nach seiner Verletzung zurück, Fermin Lopez kommt zurück. Sie sind sehr wichtige Spieler für die Offensivleistung von Barca. Einen möchte ich noch hervorheben.

Wen?

Raphinha. Es ist sehr schwierig, ihn und seine Diagonalpässe zu verteidigen. Die Leute konzentrieren sich auf Lamine, aber für mich ist auch Raphinha spektakulär. Er bekommt nicht die Anerkennung, die er verdient. Für mich ist er ein Spieler der Spitzenklasse, im Moment ist er nach Lamine der Spieler, der die Gegner am meisten aus dem Konzept bringen kann.

Wer gewinnt?

Sicher ist, dass es eine Menge Tore geben wird. Barcelona und Bayern werden Treffer erzielen. Daran besteht kein Zweifel.


INTERVIEW: P. KESSLER

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