Kochbuch im Knast

von Redaktion

Hoeneß und der Brief von PETA

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß bekam viel Post in die Haft. © Imago

München – Uli Hoeneß plauderte vergangene Woche bei einem Auftritt im Schloss Neubeuern aus dem Nähkästchen. Der Ehrenpräsident schreckte auch nicht davor zurück, über seine Zeit in Haft zu sprechen. „Als ich im Gefängnis war, habe ich über 5000 Briefe erhalten. Mit 98 Prozent dieser Leute hatte ich noch nie gesprochen. Davon waren 99 Prozent positiv – bis auf PETA Stuttgart. Die haben mir geschrieben, dass mein Gefängnisaufenthalt die Strafe dafür ist, dass ich für den Tod von Millionen Schweinen verantwortlich bin“, erzählte der 72-Jährige.

Über 5000 Briefe

Die Tierschutzorganisation meldete sich daraufhin bei unserer Zeitung und wies darauf hin, „dies weder gesagt noch impliziert“ zu haben und „die Behauptung damit unwahr“ sei. Zur Wahrheit gehört jedoch, dass PETA Hoeneß am 27. Juni 2014 in der Tat einen fiesen Brief (liegt unserer Zeitung vor) mit der Überschrift „Tierleidfreies Kochbuch für eine besinnliche Haftstrafe“ ins Gefängnis geschickt hat. Dort heißt es unter anderem: „Sie werden nun dreieinhalb Jahre auf eingeschränktem Raum, ohne großen Luxus und ohne die Freiheit auf ein selbstbestimmtes Leben verbringen müssen. Wir möchten Sie dazu anregen, diese Zeit zu nutzen, um sich in die Lage der Abermillionen Tiere hineinzuversetzen, die auch für HoWe Wurstwaren systematisch ausgebeutet und getötet werden. Diese Tiere leiden in engen schmutzigen Ställen; ihre Körper werden für ein lebensverachtendes Haltungssystem verstümmelt, die wenigsten von ihnen können je frische Luft schnuppern oder die Sonne sehen. Am Ende ihres bemitleidenswerten Daseins werden sie im Akkord getötet – und alle diese Lebewesen sind unschuldig.“
BOK, PK

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