Interessierter Beobachter: EHC-Stürmer Eder. © Red Bull
Schwenningen/München – Bei all dem Kampf, den der EHC Red Bull München gegen seine rätselhafte Heimschwäche im SAP Garden geführt hat, ist das fast untergegangen: Auswärts ist das Team federleicht in die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gekommen, zumindest von den Ergebnissen her. Doch diese Serie ist gerissen, am Freitagabend kassierte der EHC beim fünften Auftritt auf fremdem Eis die erste Niederlage. Eine, die ihn mächtig ärgern muss. Er verspielte eine 3:0-Führung und verlor 3:4 nach Penaltyschießen. Stürmer Markus Eisenschmid: „Das darf nicht passieren.“
Schwenningen ist nie ein leichter Job. Die Wild Wings haben eine engere Eisfläche als der Rest der Liga, es fehlen vier Meter Breite, was dazu führt, „dass es viele Zweikämpfe an den Banden gibt und man wenig Zeit hat“, so Patrick Hager, der nach einer Verletzungspause in die Mannschaft von (Interims-)Trainer Max Kaltenhauser zurückkehrte. Ein Handicap für die Schwarzwälder war das Fehlen ihres Stammtorhüters Joacim Eriksson, der sich krank meldete – der Schwede hatte in den vergangenen Jahren die EHC-Stürmer öfter mal ge- und entnervt. Für ihn hielt Ex-DEL2-Keeper Michael Bitzer.
Der EHC war im ersten Drittel schon leicht überlegen, die Tore fielen aber erst im mittleren Abschnitt. Durch zwei Spieler, die zu ihrem Lauf gefunden haben. Das 1:0 für München besorgte Markus Eisenschmid, der davon profitierte, dass Sturmpartner Yasin Ehliz die Scheibe am Verlassen des Schwenningen Verteidigungsdrittels hinderte (29.). Das 2:0 (38.) erzielte Ehliz selbst, aus dem Gewühl heraus. Hier war Eisenschmid in der Vorbereitung beteiligt. Für beide war es das sechste Saisontor. Maxi Kastner traf zum Ende des zweiten Drittels noch die Latte. Und als Adam Brooks in der 51. Minute ein Überzahlspiel souverän mit dem dritten Münchner Tor abschloss, schien der Abend gelaufen.
Doch die Wild Wings zeigten noch eine andere Seite, ihre kämpferische – und der EHC brach ein: 1:3, 2:3, 3:3, die letzten beiden Tore (58., 59.) binnen 35 Sekunden mit sechs Schwenninger Feldspielern.
GÜK