Löwen schlecht wie nie

von Redaktion

1860 geht in Cottbus mit 1:5 unter – Was wird aus Trainer Giannikis?

Bleibt er? Löwen-Trainer Giannikis. © IMAGO

Akrobatisch: Cottbus-Torwart Elias Bethke rettet erfolgreich. © Beyer/Imago

Ständiger Unruheherd: Cottbus-Wirbelwind Lucas Copado bekommt die Löwen-Defensive um Leroy Kwadwo (l.) und Raphael Schifferl (r.) zu keinem Zeitpunkt in den Griff. © Beyer/Imago

Cottbus – Gewarnt waren sie, die Löwen. „Cottbus ist offensivstark, aber darauf sind wir vorbereitet“, erklärte 1860-Coach Argirios Giannikis vor dem Anpfiff bei „MagentaSport“. Nun ja, rund eine Stunde später schlenzte Tolgay Cigerci den Ball zum vierten Cottbuser Treffer in den Winkel. Es war der Schlusspunkt einer schwarzen Halbzeit aus Löwensicht. Schon zur Pause lag die Giannikis-Mannschaft aussichtslos mit 1:4 in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel wurde es noch schlimmer, am Ende unterlag 1860 mit 1:5, höher verlor man in der 3. Liga nie.

Die Energie-Fans hatten gerade erst Platz genommen, da sprangen sie schon wieder auf. Nach etwas mehr als zwei Minuten konnte Leroy Kwadwo den Ball nicht richtig klären, Yannik Möker zog aus 20 Metern ab, das frühe 1:0. Die Löwen waren nicht geschockt, suchten den Weg in die Offensive. Morris Schröter vergab nach 20 Minuten die Riesenchance auf den Ausgleich, scheiterte aus sieben Meter an Cottbus-Keeper Elias Bethke. Im Gegenzug stand Lucas Copado – Sohn vom Ex-Unterhachinger Francisco Copado – am langen Pfosten mutterseelenallein, 2:0.

Schröter ließ die über 1.000 mitgereisten Löwenfans mit seinem Anschlusstor kurzzeitig wieder hoffen (26.). Nur drei Minuten später jedoch machte Copado mit Kwadwo mal wieder, was er wollte und stellte den alten Abstand wieder her – das 3:1. Sechzig lief wieder an, doch die Tore machte Cottbus. „Es kann zur Pause auch 2:3 stehen“, gab Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz nach dem Spiel zu. Statt 2:3 stand es aber 4:1, weil Cigerci von Jesper Verlaat nicht wirklich gestört wurde und seine tolle Schusstechnik unter Beweis stellte. „Das 4:1 war der tödliche Nackenschlag“, analysierte Schröter.

Nach der Halbzeit war 1860 zwar die spielbestimmende Mannschaft, was aber daran lag, dass Cottbus zwei, drei Gänge zurückschaltete. Doch auch so mussten die Löwen noch den fünften Gegentreffer hinnehmen, Drittliga-Toptorjäger Timmy Thiele erhöhte mit einem sehenswerten Abschluss auf 5:1. Löwen-Keeper René Vollath und Cottbuser Schludrigkeit sorgten in den Schlussminuten dafür, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel.

Die Stimmung im Gästeblock? Angespannt, die Löwen mussten sich nach der Nicht-Leistung einiges anhören. „Es darf nicht passieren, dass wir so einfache Gegentore fangen. Wir werden jeden Stein umdrehen, warum wir die Tore kriegen“, erklärte ein bedienter Giannikis nach Spielende. Ob der Deutsch-Grieche bei der Spielanalyse noch dabei sein wird, darf nach diesem desaströsen Sonntagnachmittag hinterfragt werden. 1860 konnte keines der letzten vier Partien gewinnen, sammelte in dieser Zeit lediglich zwei Zähler gegen die Kellerkinder Osnabrück und Unterhaching. Kommenden Samstag geht es zum Tabellenzweiten nach Sandhausen. Mit oder ohne Giannikis?
MARCO BLANCO UCLES

Artikel 1 von 11