In Spiellaune: Musiala beim 5:0 in Bochum. © Fassbender/AFP
Wie schnell Jamal Musiala ein Spiel verändern kann, zeigte der 21-Jährige in der 57. Minute: Die Bochumer Abwehr war nach zwei vorherigen Gegentoren tief nach hinten gerückt, für einen Steckpass auf die Angreifer des FC Bayern bot sich kaum Platz. Anstatt den Ball nach hinten zu spielen, das Spiel zu beruhigen oder neu aufzubauen entschied sich Musiala aber dazu, dann eben die Offensivbemühungen in die eigene Hand zu nehmen – und dribbelte an drei Gegenspielern vorbei, tunnelte dabei einen Bochumer Verteidiger und steckte schließlich auf Harry Kane durch, der den dritten Treffer des Abends markierte.
„Es ist wichtig, dass wir Spaß auf dem Feld haben und zocken. Wenn wir alle gut drauf sind, wird das Spiel leichter. Das brauchen wir“, sagte der Mittelfeldspieler bei DAZN nach Abpfiff über genau diese Spiellaune. Es sind Aktionen wie diese, die Musiala zu einem Unterschiedsspieler machen lassen: Ist der Dribbler auf dem Feld, entstehen Chancen quasi aus dem Nichts. Gegen Bochum erzielte er neben seinem Assist auch noch einen Treffer per Kopf, außerdem belebte er das Spiel sichtlich mit seinem Spielwitz. Und fehlt er dem Rekordmeister, wie zuletzt beim 1:4 in Barcelona eine knappe Stunde, hapert es in der Offensive häufig.
Logischerweise ist das auch den Clubbossen des FCB nicht entgangen, die eine Vertragsverlängerung von Musiala (Laufzeit aktuell bis 2026) zum obersten Ziel auserkoren haben. Das Thema genießt höchste Priorität an der Säbener Straße, ein Szenario wie bei Toni Kroos, der seine Gehaltsvorstellungen nicht durchgesetzt bekam und deshalb zu Real Madrid wechselte, soll unbedingt vermieden werden. Schließlich ist Musiala nicht nur jetzt schon eine der tragenden Säulen in der Mannschaft des Rekordmeisters, mit 21 Jahren ist er außerdem jung genug, um eine ganze Ära zu prägen. Um ihn zu einer Verlängerung zu bewegen, haben ihm die Clubbosse in Form von Sportdirektor Christoph Freund und Sportvorstand Max Eberl bereits mitgeteilt, dass er zum prägenden Gesicht des Vereins aufsteigen soll. Und auch finanziell soll Musiala von einem Verbleib überzeugt werden. Aktuell verdient er knapp neun Millionen Euro, bei einer Verlängerung würde er zu den Top-Verdienern aufsteigen und auf geschätzte 20 Millionen kommen.
Nach Informationen unserer Zeitung ist auch die Musiala-Seite einer Verlängerung nicht abgeneigt. Der FC Bayern ist für den Spieler weiter der erste Ansprechpartner. Neben den finanziellen Aspekten ist dabei vor allem die Wertschätzung des Vereins entscheidend und die Perspektive, Titel wie die Champions League oder den Ballon d‘Or zu gewinnen.
VT, BOK, PK