Jamal Musiala zieht mit seinen Dribblings stets mehrere Gegenspieler auf sich. © Imago
München – Gefühlt musste Jamal Musiala beim 5:0 in Bochum ein Foulspiel nach dem anderen wegstecken. Doch ein Blick in die Statistik zeigt: Der Ausnahmedribbler wurde im Schnitt lediglich 2,7 Mal so hart attackiert, dass es danach einen Freistoß gab. Trotzdem rumpeln die Gegenspieler gerade bei Musiala ordentlich in die Zweikämpfe. Das ist auch Sportvorstand Max Eberl nicht entgangen: „Er zieht dann Freistöße, die sind auch gefährlich für uns. Damit muss Jamal klarkommen, das ist das Risiko bei Dribblern. Aber er ist schlau genug und weiß, wie er sich zu verhalten hat.“
Einen Bodyguard hat der 21-Jährige allerdings noch nicht an seiner Seite – weder beim FC Bayern, noch bei der deutschen Nationalmannschaft. Zur Erinnerung: Lionel Messi – mit dem Musiala wegen seiner Spielweise häufig verglichen wird – konnte sich beim argentinischen WM-Triumph 2022 auf Rodrigo de Paul als Abräumer verlassen. Während Messis Zeit in Barcelona nahm Sergio Busquets federführend diese Rolle ein.
Obwohl der Nationalspieler nicht in den Genuss eines Beschützers auf den Platz kommt, ist er trotzdem nur schwer zu stoppen. Das bewies er bei seinem Startelf-Comeback in Bochum nach überstandener Hüftverletzung eindrucksvoll. So blüht Offensivkollege Michael Olise mit Musiala an seiner Seite regelmäßig auf, weil sich die Gegenspieler vermehrt auf ihn konzentrieren und der Franzose dadurch mehr Platz hat. Und dass die Torvorlagen von „Bambi“ ihresgleichen suchen, zeigte der Assist für Harry Kane zum zwischenzeitlichen 3:0, als Musiala im Dribbling zwei Gegenspieler auf sich zog und mustergültig auf den Engländer durchsteckte.
„Er ist ein Ausnahmespieler mit Ausnahme-Intuition, wenn es ins Dribbling geht. Natürlich macht so ein Spieler andere besser“, bestätigte Eberl gegenüber unserer Zeitung und erklärte: „Wir haben auch Spiele ohne Jamal gewonnen. Aber: Er ist ein Ausnahmespieler. Das haben wir oft genug betont. Das ist auch der Grund, weshalb wir mit ihm verlängern und ihn ein Stück weit auch zum neuen Gesicht des FC Bayern machen wollen.“ Vielleicht stellen die Münchner Kaderplaner ihrem Ausnahmespieler in den kommenden Jahren doch noch einen Bodyguard zur Seite.
BOK, PK