… da passierte es sogar, dass Thomas Müller sich vor den Fans rechtfertigen musste. © IMAGO
Die Bayern am Boden und Außenseiter Saarbrücken feierte den Achtelfinal-Einzug… © Imago (5)
Blickrichtung Mainz: Vincent Kompany. © IMAGO
Bochum/München – Das 5:0-Schützenfest in Bochum gibt Vincent Kompany kurze Zeit zum Durchschnaufen, doch am Mittwoch im DFB-Pokal (20.45 Uhr, ZDF und Sky) ist der Trainer des FC Bayern schon wieder voll unter Strom. Dann ist seine Mannschaft nämlich in der zweiten Runde des Wettbewerbs auswärts beim Bundesliga-Konkurrenten FSV Mainz gefordert. Keine leichte Aufgabe, wie Konrad Laimer prophezeit: „Da ist und war es nie leicht. Wenn wir 90 Minuten eine konzentrierte Leistung auf den Platz bringen, dann gewinnen wir. Aber das muss auch jeder wissen. Mit dieser Einstellung müssen wir da auch hin.“ Die Vorgabe für den Flutlicht-Auftritt bei den Rheinhessen ist eigentlich recht simpel: Verlieren verboten – ansonsten könnte der erste mögliche Titel der Saison schon früh futsch sein.
Eine Erfahrung, die der deutsche Rekordmeister in jüngerer Vergangenheit regelmäßig gemacht hat: In der Vorsaison mussten die Bayern gegen den Drittligisten Saarbrücken in der zweiten Runde die Segel streichen, in den Jahren zuvor war gegen Freiburg (Viertelfinale), Borussia Mönchengladbach (zweite Runde) und den damaligen Zweitligisten Holstein Kiel (zweite Runde) Endstation. Daher nachgefragt bei Sportvorstand Max Eberl, ob eine gewisse Angst in Mainz mitschwinge. „Wenn man das Glas halb leer sieht, kann man den ersten Titel der Saison verspielen. Und wenn man das Glas halb voll sieht, fahren wir da hin und haben auswärts eine herausragende Bilanz in der Bundesliga und auch im Pokal. Wir wollen weiterkommen.“
Sehnsuchtsort Berlin – lange schon nicht mehr dort gewesen
Im Idealfall geht die Reise bis nach Berlin, wo am 24. Mai das Finale stattfindet. Ein Ort der Sehnsucht für Laimer und seine Teamkollegen: „Viele haben schon miterlebt, wie schön es ist, den DFB-Pokal in Berlin zu gewinnen, und wie geil diese Erfahrung ist. Wir wollen da dieses Jahr unbedingt hin.“ Könnte die riskante Spielweise unter Kompany dem Vorhaben insbesondere bei K.o.-Spielen einen Strich durch die Rechnung machen? Der Österreicher will davon nichts wissen: „Es wird immer viel diskutiert, wie viel Risiko man jetzt nimmt, wenn man nicht plus eins hinten steht – also mit einem Mann weniger verteidigt. Wir haben schon so viele Szenen gesehen, wo es nicht ein Problem von den Nummern her ist.“
Was Laimer meint: In gewissen Situationen muss die Mannschaft im Verbund besser verteidigen, nicht nur die letzte Defensivreihe. Also genau das, was Sportvorstand Eberl bereits nach dem 1:4 in Barcelona angesprochen hatte. Der österreichische Nationalspieler erklärt das wie folgt: „Wenn die Gegner kommen mit sehr hoher Qualität, viel Geschwindigkeit und sehr viel Eins-gegen-Eins, müssen wir in gewissen Situationen aufmerksamer und schlauer sein. Ich bin mir sicher, dass wir mit der Spielweise auch in der Crunchtime sehr erfolgreich sein können.“
Sportdirektor Christoph Freund sieht das ähnlich und ist mit der Arbeit seines Trainers vollends zufrieden, trotz der beiden Königsklassen-Ausrutscher in Barcelona (1:4) und zuvor gegen Aston Villa (0:1) und dem internationalen Tabellenplatz 23: „Wie gearbeitet wird, seitdem Vincent da ist, ist sehr intensiv, professionell und wird sich auf Sicht auch durchsetzen. Wir werden uns in den kommenden Wochen noch mehr belohnen.“ Die erste kleine Belohnung wäre ein Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale.
M. BONKE, P. KESSLER