Insolvenz? Nicht mit ihm! 1860-Investor Hasan Ismaik. © IMAGO
München – Wie in unserer gestrigen Ausgabe angedeutet, macht dem TSV 1860 ein neues Finanzloch zu schaffen. Einbrüche beim Sponsoring, kaum Transfererlöse (Ausnahme: Glück, Richter plus Nachschlag für den Ex-Augsburger Uduokhai, jetzt Besiktas), dazu die womöglich kostspielige Trennung von CEO Oliver Müller (Vertrag bis 2026). Nach Angaben der SZ sind es drei Millionen Euro, die der Drittligist bis Donnerstag (31. Oktober) nachweisen muss, um eine positive Fortführungsprognose für seine Fußballfirma (KGaA) attestiert zu bekommen. Nach Informationen unserer Zeitung ist eine Lösung in Sicht, bei der regionale Investoren eine Rolle spielen könnten. Akute Insolvenzgefahr besteht nicht, denn auch Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik kann kein Interesse daran haben, sein Investment der Infanteriestraße auszuliefern. Auf Nachfrage unserer Zeitung klang der Jordanier entspannt, ebenso die Funktionärsriege der e.V.-Seite. Öffentlich Stellung beziehen möchte vorläufig aber keiner.
Vieles bei 1860 ist gerade geheime Kommandosache, auch die Nachbesetzung des Mueller-Postens als Finanzgeschäftsführer. Seit dem Mueller-Aus Anfang September kümmern sich Sportchef Christian Werner und Vizepräsident Karl-Christian Bay gemeinsam um die wirtschaftlichen Belange der KGaA. Beide trafen sich am Montag zu einem Austausch an der Grünwalder Straße, gingen mittags zusammen essen.
Unsere Zeitung weiß: Keiner der beiden hat Interesse daran, den vakanten Mueller-Job auf Dauer zu übernehmen; ein Nachfolger wird auch nach wie vor gesucht, ohne dass es schon konkrete Kandidaten gibt. Ismaik hat im Sommer einen getroffen, der schon mal in leitender Funktion für 1860 gearbeitet hat, Anfang dieses Jahrtausends. Sein Name ist unserer Redaktion bekannt, doch auch besagter Ex-Funktionär, der immer noch großer Löwen-Fan und regelmäßiger Stadionbesucher ist, hält sich auf Nachfrage bedeckt. Die SZ spekuliert, dass bei einer Nicht-Einigung diesmal Ismaik das letzte Wort haben könnte. Turbulente Zeiten mal wieder bei 1860, nicht nur sportlich.
ULI KELLNER