Spieler im Blickpunkt: EHC-Torhüter Niederberger und Haie-Angreifer Parker Tuomie (Nummer 62). © Red Bull/City-Press
München – Das Preis beim Gewinnspiel des Tages im SAP Garden an Allerheiligen war: ein Trikot von Justin Schütz, in einem der Spiele getragen, die er 2022/23, noch für den EHC Red Bull München absolviert hatte. Derweil stand unten auf dem Eis der nun für die Kölner Haie stürmende Justin Schütz. Und wenige Minuten, nachdem sein altes Gewand unters Volk gebracht worden war, hatte er seinen großen Auftritt: Er erlauerte einen Fehlpass seines ehemaligen Teamgefährten Yasin Ehliz, schlängelte sich durch die überraschte EHC-Abwehr und schob Torwart Mathias Niederberger den Puck zwischen den Beinen hindurch ins Netz. Die 52. Minute, das 2:1 für Köln – und so endete dann auch das Spiel. Es war der zweite Sieg der Rheinländer binnen drei Wochen in München, 6:5 hatten sie beim ersten Mal gewonnen – mit vier Treffern von Schütz.
Beim ersten Treffen mit Köln war noch Toni Söderholm der Headcoach gewesen, der Kölner Trainer Kari Jalonen, der als Mentor seines finnischen Landsmanns gilt, sagte damals voraus, „dass Toni einer der großen Trainer der Zukunft ist“. Söderholm wurde in München von seinen Aufgaben entbunden, nun stand Jalonen der damalige Assistent Max Kaltenhauser gegenüber, der meinte: „Ich kann meiner Mannschaft wenig vorwerfen, wir haben halt die Tore nicht gemacht.“ Vor allem in der Schlussphase scheiterte der EHC serienweise an Kölns Keeper Julius Hudacek, der sich in der ausverkauften Halle (10796) von der Haie-Fankurve feiern ließ.
Das Spiel war beiderseits strukturiert und diszipliniert – am Ende entschied der Faktor Chaos. Und zwar gegen München. Ehliz beging den Fehler vor dem 1:2, ein kurioses Missgeschick führte zum ersten Kölner Tor, dem 1:1 (22.). Parker Tuomie schoss am Tor vorbei, der Puck sprang in hohem Bogen von der Bande zurück, Mathias Niederberger patschte ihn mit dem Fanghandschuss ins Netz. Mit Yasin Ehliz darf man aber nicht schimpfen, sein Flippass zum 1:0 durch Markus Eisenschmid bei einem Unterzahl-Konter war eine Schönheit.
„Wir hatten Respekt vor Münchens offensivem Potenzial“, begründete Kari Jalonen die Defensivausrichtung der Haie, „wir standen gut in der Abwehr und hatten nach vorne unsere Momente.“ Wie den von Justin Schütz. Dessen Wertung: „Geiles Spiel.“
GÜNTER KLEIN