Bayerns zwei Gesichter

von Redaktion

National top – international stolpert die Kompany-Truppe

Bayern-Trainer Kompany und sein Team müssen gegen Lissabon gewinnen. © Imago (3)

In der Champions League gab es bereits zwei Niederlage, Bayern steht unter Druck! © IMAGO/DAISUKE Nakashima

In der Liga dominieren die Bayern und führen die Tabelle an. © IMAGO/Gerhard Schultheiß

München – Die nationalen Wettbewerben dominiert der FC Bayern diese Saison bisher nach Belieben: In der Bundesliga ist der deutsche Rekordmeister seit dem Wochenende alleiniger Tabellenführer und die ersten beiden Pokal-Hürden haben die Münchner ebenfalls locker-flockig übersprungen. Auf internationalem Parkett stolpert die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany hingegen vor sich hin. Nach drei Spieltagen mit einem Sieg und zwei Niederlagen bleibt nur Tabellenplatz 23 in der neuen Champions-League-Tabelle. Am Mittwoch möchten die Roten gegen Benfica Lissabon (21 Uhr, DAZN) ihre magere Königsklassenbilanz aufpolieren. Doch es stellt sich im Vorfeld die Frage: Welches Gesicht zeigt Bayern diesmal?

Ein Heimsieg ist Pflicht

Ein Heimsieg ist schon fast Pflicht, um die Chance für die direkte Achtelfinal-Qualifikation zu wahren und die Playoff-Runde zu umgehen. „Fakt ist, dass jedes Spiel Druck mit sich bringt beim FC Bayern! Es gibt keine Spiele ohne Druck“, sagt Coach Kompany gegenüber unserer Zeitung und erklärt: „Das Ziel, wenn du Trainer des FC Bayern bist, ist immer einfach: Du musst immer gewinnen! Und das bereiten wir auch für das nächste Spiel vor.“

Müller schärft die Sinne

Thomas Müller schärfte bereits im Vorfeld der Partie gegen Lissabon in seiner beliebten „Müller Mail“ die Sinne seiner Mitspieler. „In der Bundesliga sind wir auf Kurs. Die Tabellenführung steht, das ist uns wichtig. Wir sind bisher nicht nur ungeschlagen, sondern haben oft sehr überzeugende Leistungen abgerufen. Auch im DFB Pokal läuft alles nach Plan“, schrieb der Routinier und gestand: „In der Champions League schaut die Sache allerdings etwas anders aus. Hier gab es unsere einzigen zwei Niederlagen der Saison – das setzt uns jetzt unter Druck.“

Mit drei Punkten aus drei Spielen gebe es für die kommenden Aufgaben wenig Raum zur Interpretation: „Da müssen jetzt einfach Punkte her. Wie viele genau fürs Weiterkommen in dem neuen System reichen, ist nicht ganz klar. Aber am Ende für uns jetzt auch nicht wichtig.“ Während Müller also warnt, mahnt Kompany noch zur Ruhe: „Es gibt 20 Vereine aus den Top-Fünf-Ligen. Daher ist der Druck für die Top-Acht immer da – auch für uns. Aber jetzt sagen, es geht ums Drinbleiben oder Ausscheiden: Das stimmt nicht!“

Korrekt, allerdings würden das bayerische Star-Ensemble gerne den Achtelfinal-Umweg über die Playoffs vermeiden. Das würde nämlich zwei zusätzliche Partien am 11. und 18. Februar im ohnehin eng getakteten Spielplan bedeuten. Die Achtelfinals finden erst Anfang März statt.

Aber warum läuft‘s national besser als international? Sportvorstand Max Eberl hat da seine ganz eigene Theorie. „Das Hauptaugenmerk ist, dass wir die verlorene Meisterschaft zurückholen“, sagte Eberl nach dem Titelgewinn von Bayer Leverkusen in der vergangenen Spielzeit: „Wir haben in den ersten neun Saisonspielen ein Statement gesetzt.“ Man habe überhaupt „nur eine schlechte Halbzeit gespielt“, und zwar beim 1:4 auswärts gegen den FC Barcelona in der Champions League. „Darauf fokussiert sich extrem viel“, meinte Eberl. „Wir haben davor schon herausragende Leistungen gebracht. Und wir haben jetzt sehr stabil drei Spiele nacheinander zu Null gewonnen.“ Dieser Aufwärtstrend soll nun freilich auch in der Königsklasse beibehalten werden.
M. BONKE, P. KESSLER

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