Benficas Hoffnung heißt Di Maria

von Redaktion

Portugal-Legende Nuno Gomes über seinen Ex-Club und motivierte Münchner

Begegnung mit dem Lieblingsgegner: Gegen Benfica haben Joshua Kimmich & Co. noch nie verloren. © Imago

Immer noch enger Begleiter: Gomes heute. © IMAGO

Angel di Maria ist aus Paris zurückgekehrt, hat Benfica mit ihm eine Chance? © IMAGO/Amaral

Lissabon – Nuno Gomes (48) war einer der gefürchtetsten Stürmer Portugals. Mit Benfica Lissabon wurde er unter anderem 2005 und 2010 Meister, in 364 Pflichtspielen erzielte er für den Hauptstadt-Club 147 Tore. Noch immer fühlt sich Gomes seinem Ex-Verein eng verbunden. Auch heute (21 Uhr, DAZN) wird der Vize-Europameister von 2004 Benfica im Champions-League-Ligaspiel gegen Bayern die Daumen drücken.

Herr Gomes, Benfica hat in 12 Spielen noch nie gegen Bayern gewonnen. Was könnte der Schlüssel zum Erfolg sein?

Bayern ist eine exzellente Mannschaft, sehr stark, und wenn die Münchner zu Hause spielen, werden sie von Anfang an die Kontrolle über das Spiel übernehmen wollen. Benfica muss defensiv stark sein und versuchen, so viel wie möglich zu tun, damit Bayern nicht früh im Spiel ein Tor erzielt.

Ist Benfica ohne Trainer Roger Schmidt, der Ende August gehen musste, besser?

Roger Schmidt hatte eine hervorragende erste Saison bei Benfica, er spielte einen offensiven und druckvollen Fußball, der die Fans begeisterte. Er war in seinem ersten Jahr Meister, aber in seiner zweiten Saison verlor er einige sehr wichtige Spieler und konnte nie wieder an das Niveau seiner ersten anknüpfen. Im Fußball wissen wir alle, dass, wenn es nicht gut läuft, der Trainer am Ende immer als einer der ersten geopfert wird, um zu versuchen, die Dinge zu ändern.

Bayern verteidigt unter Trainer Vincent Kompany sehr hoch. Wer könnte den Münchnern bei Kontern gefährlich werden?

Die Bayern pressen und verteidigen hoch. Sie lassen hinter der Abwehr viel Platz, aber sie haben auch starke und erfahrene Verteidiger. Di Maria ist ein sehr intelligenter Spieler, technisch stark und könnte den Unterschied ausmachen. Pavlidis und Akturkoglu sind ebenfalls sehr gefährlich, wenn sie den Raum bekommen, um Qualitäten zu zeigen.

Wie schätzen Sie Neuzugang und Ex-Heidenheimer Jan-Niklas Beste ein?

Beste war vielleicht für die meisten Benfica-Fans ein unbekannter Spieler, aber ich denke, dass er sich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit durchgesetzt und seine Qualität gezeigt hat. Er hat einige Male als Linksverteidiger gespielt, hatte das Pech, sich zu verletzen, und ist nun zurückgekehrt, um wieder zu spielen, und zwar auf einer offensiveren Position, auf der er sich meiner Meinung nach wohler fühlt. Er ist ein sehr engagierter Spieler, der für den Trainer sehr nützlich ist.

Würden Sie sich als ehemaliger Top-Stürmer freuen, gegen Dayot Upamecano und Minjae Kim zu spielen?

Ich glaube nicht, dass ich glücklich wäre, denn sie sind zwei sehr starke, aggressive Verteidiger mit viel Erfahrung in dieser Art von Spiel. Aber ich würde ihnen auch das Leben schwer machen. (lacht)

Wie sehen Sie Torhüter Manuel Neuer im Moment? Er steht derzeit in der Kritik.

Für mich ist er immer noch einer der besten Torhüter der Welt und einer der Gründe, warum Bayern so gut ist. Ich hoffe, dass er im Spiel gegen Benfica nicht in Bestform ist, weil ich denke, dass Benfica einige Chancen kreieren wird.

Die Bayern sind in der Bundesliga bisher ungeschlagen, haben aber in der Champions League zwei von drei Spielen verloren.

Ja, sie haben gegen Barcelona und Aston Villa verloren, aber sie sind immer noch ein Favorit auf den Gewinn der Champions League, zusammen mit drei oder vier anderen Teams. Für Benfica wird es ein schweres Spiel, denn Bayern braucht drei Punkte und wird mit einem besonderen Siegeswillen ins Spiel gehen.

Welche FCB-Stars finden Sie gut?

Ich bin ein großer Fan von Alphonso Davies, Kimmich, Michael Olise und Kane. Natürlich gehören auch die Portugiesen Palhinha und Guerreiro zu meinen Lieblingen.

Ihr Tipp?

Ich tippe auf ein 2:2, weil ich gerne Tore sehe.


INTERVIEW: PHILIPP KESSLER

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