Wirkungstreffer

von Redaktion

FCB-Frauen verlieren gegen Frankfurt Punkte – Gwinn sogar einen Zahn

Sophia Kleinherne entschuldigte sich sofort, aber da war der Zahn schon raus. © IMAGO/Merk

Nicht absichtlich, trotzdem schmerzhaft: Giulia Gwinn bekommt einen Ellenbogen ab. © IMAGO/Bader

München – Zehn Minuten vor dem Ende nahm das Spitzenspiel der Frauen des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt eine unglückliche Wende für Giulia Gwinn. Nationalmannschafts-Kollegin Sophia Kleinherne traf die Bayern-Verteidigerin bei einem Zweikampf mit dem Ellenbogen im Gesicht, Gwinn ging zu Boden und musste mit einer blutenden Verletzung im Gesicht ausgewechselt werden. Von einer Betreuerin gestützt wurde die 25-Jährige zur Kabine geführt, an der Haupttribüne hielt Gwinn kurz an, um ihren besorgten Eltern zu zeigen, was passiert war: die Außenverteidigerin hatte einen Zahn verloren. Gwinns Berater bestätigte am Dienstag, dass der Zahn „im Nachgang“ der Partie zunächst wieder angeklebt worden ist. Weitere Untersuchungen würden aber noch ausstehen.

Irgendwie passte die unglückliche Situation zum gesamten Auftritt der Bayern-Frauen am Montagabend im Campus-Stadion. Die Mannschaft spielte vor allem in der ersten Hälfte sehr stark, verpasste es aber mehrere gute Chancen zu nutzen. Sinnbildlich dafür stand Georgia Stanway. Die sonst so sichere Mittelfeldspielerin scheiterte nach vier Minuten mit einem Elfmeter an Eintracht-Torhüterin Stina Johannes und setzte auch den Nachschuss aus kurzer Distanz über die Latte. Das Torschussverhältnis lautete am Ende 14:2, während für die Bayern-Frauen aber nur Pernille Harder (34.) traf, nutzte Nicole Anyomi (68.) im dichten Nebel eine der wenigen Frankfurter Chancen zum 1:1-Endstand.

„Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Niederlage“, haderte Linda Dallmann: „Wir haben ein souveränes und gutes Spiel gemacht. Am Ende kriegen wir ein unnötiges Gegentor. Wir hatten so viele Chancen und hätten das Spiel zumachen müssen.“ Ähnlich sah es Trainer Alexander Straus: „Wir hatten über 70 Minuten die volle Kontrolle über die Partie. Seit ich hier bin, waren wir gegen Frankfurt noch nie so dominant. Aber Frankfurt hat aus ihrem einzigen Torschuss ein Tor gemacht und wir haben unsere Chancen nicht verwertet.“

Die Tabellenführung verteidigten die Bayern-Frauen durch das Remis, allerdings sind mit Wolfsburg, Frankfurt und Leverkusen nun drei Verfolger auf zwei Punkte herangerückt. Beim SC Freiburg am Freitag (18.30 Uhr) sollten also keine weiteren Punkte liegengelassen werden. Durchaus angespannt ist aber die personelle Lage. Sydney Lohmann, Jovana Damnjanovic und Lea Schüller sind angeschlagen, auch der Einsatz von Torhüterin Mala Grohs ist nach einer Mandel-OP ungewiss. Ob Giulia Gwinn nach ihrem Zahnverlust am Freitag schon wieder spielen kann, ist ebenfalls noch offen.
CHRISTIAN STÜWE

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