In 80 Tagen um die Welt

von Redaktion

Antworten zur Vendée Globe

„Der Vendée Globe macht süchtig“, so beschreibt der deutsche Segler Boris Herrmann das wohl spektakulärste Segelrennen um die ganze Welt, das am Sonntag startet. Er selbst ist bereits seit Anfang Oktober „im Tunnel“ und hat sich explizit um seine mentale und sportliche Vorbereitung gekümmert. Unsere Zeitung beantwortet die wichtigsten Fragen zum Mega-Rennen.

Die Regatta: Am Sonntag startet um 8 Uhr in Les Sables d’Olonne, Frankreich, die zehnte Ausgabe des legendären Nonstop-Solo-Weltumsegelungsrennens, bei dem die Boote im Abstand von jeweils drei Minuten auf die Reise geschickt werden. Der deutsche Skipper Boris Herrmann wird um 8.33 Uhr ins Rennen gehen. Der Kurs führt die Teilnehmer von Les Sables d’Olonne einmal um den Globus. Für deutsche Fans wird der Start live auf NDR mit deutschem Kommentar übertragen.

Die Regeln: Bei der Vendée Globe handelt es sich um ein Solo-Rennen. Kein Crewmitglied darf an Bord sein – nur der Skipper selbst darf das Boot führen. Zudem handelt es sich um eine Nonstop-Regatta ohne Zwischenhalt an Land. Externe Hilfe ist untersagt, doch den Skippern steht es frei, ihr Team von Land aus zu Rate zu ziehen. Reparaturen oder Ähnliches muss der Segler auf sich alleine gestellt durchführen.

Die Kosten: Die Startgebühr für jeden Teilnehmer beträgt 20 000 Euro, wobei das Preisgeld gestaffelt ist: Der Sieger erhält 200 000 Euro, der Zweitplatzierte 140 000 Euro und der Drittplatzierte 100 000 Euro. Selbst der Zehntplatzierte geht noch mit 15 000 Euro nach Hause. Das wäre jedoch nur ein kleiner Trost für die Investitionen des Malizia Teams. Denn alleine die Kosten für den Bau der „Malizia Seaexplorer“ werden auf fünf bis sechs Millionen Euro geschätzt.

Die Malizia Seaexplorer: Herrmann wird das Rennen mit seiner Hightechjacht bestreiten. Das Boot ist darauf ausgelegt, Spitzengeschwindigkeiten von über 30 Knoten (bis zu 60 km/h) zu erreichen, wenn die Windbedingungen stimmen. Mit einer Länge von 18,28 Metern, einem Tiefgang von 4,5 Metern und einer Masthöhe von 29 Metern zählt sie zu den modernsten Hochseesegelyachten, die genau für solche Rennen konzipiert sind.

Daraus ergibt sich eine Segelfläche von rund 290 Quadratmetern. Zwei leistungsstarke Caterpillar-Motoren mit jeweils 270 PS sorgen im Notfall für eine Reisegeschwindigkeit von 9 bis 12 Knoten. Mit dem Vorausschausystem „Oscar“ kann das Boot im Autopilot Objekte auf 1000 m Entfernung im Wasser ausmachen und diese umfahren.


VALENTIN SCHÖFFEL

Artikel 8 von 11