Krise: Superstar Mbappe im Abseits

von Redaktion

Köln/Paris – Die Tore fallen nicht wie gewohnt, die Schlagzeilen neben dem Platz werden nicht kleiner und auch Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps hat derzeit keine Verwendung für Kylian Mbappe. Immerhin: Zumindest in einer Kategorie steht der französische Fußball-Superstar noch an der Spitze. 17-mal hat er sich in die allerdings unrühmliche Statistik eingetragen – kein anderer Spieler der Top-Ligen stand häufiger im Abseits.

Mbappe im Abseits: Ein Sinnbild für die derzeitige Situation des einstigen 180-Millionen-Mannes, der derzeit auf und neben dem Platz in einer handfesten Krise steckt.

„Ich habe mit ihm gesprochen und diese Entscheidung getroffen, weil ich denke, dass es besser so ist“, erklärte Nationaltrainer Didier Deschamps das abermalige Fehlen des bedeutendsten Namen auf der französischen Kaderliste für die Spiele gegen Israel und Italien. „Erstens: Kylian wollte dabei sein. Und zweitens: Es hat nichts mit den Problemen abseits des Platzes zu tun, denn es gilt die Unschuldsvermutung“, sagte Deschamps knapp im Hinblick auf die gegen Mbappe Medienberichten zufolge geäußerten und von diesem bestrittenen Vergewaltigungsvorwürfe. Mbappes Abwesenheit während der jüngsten Länderspiele in Israel (4:1) und Belgien (2:1) hatte in verschiedener Hinsicht für Aufsehen gesorgt. Offiziell ging es darum, den zuvor angeschlagenen Stürmer zu schonen, Mbappe lief dann in der spanischen Liga aber für Madrid auf. Anschließend unternahm er einen von Real genehmigten Urlaub, der ihn unter anderem nach Schweden führte.

Dort berichteten nationale Medien dann von einer angeblichen Ermittlung der Staatsanwaltschaft, die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Fußballprofi prüfe. Mbappe bezeichnete dies als „fake news“, seine Anwälte kündigten eine Klage wegen Verleumdung an. Die schwedische Polizei und auch die Gerichte haben weiterhin nicht bestätigt, dass die Anzeige sich tatsächlich gegen Mbappe richtet.

Wirbel auf dem Platz sucht man derzeit jedoch vergebens. Bislang sechs Liga-Tore, davon drei per Elfmeter, nur ein Treffer aus den letzten sechs Einsätzen – all das ist zu wenig.

Coach Carlo Ancelotti sagte: „Das Problem, das er hat, haben wir alle. Wir haben unseren Rhythmus noch nicht gefunden.“


DPA, SID

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