Die Geste war eindeutig: Immer wieder spreizte Harry Kane gegen St. Pauli die Arme vom Körper und forderte eindrücklich, von seinen Teamkollegen nicht übergangen zu werden. Gegen St. Pauli zeigte sich wie in einigen Partien zuvor aber eines der (wenigen) Probleme im Offensivsystem von Vincent Kompany. Der Trainer setzt stets auf zwei Flügelspieler, die auf der entgegengesetzten Seite zu ihrem starken Fuß agieren. Häufig waren das in dieser Saison der Linksfuß Michael Olise auf der rechten Seite und der Rechtsfuß Serge Gnabry auf der linken. Gegen den Kiez-Club durften Leroy Sané und Kingsley Coman von Beginn an ran, die Aufteilung blieb aber dieselbe. Immer wieder zogen sie in die Mitte, um dort mit ihrem starken Fuß den Abschluss zu suchen. Sané kam dadurch in der Schlussphase zu zwei aussichtsreichen Distanzschüssen, die beinahe zum Torerfolg geführt hätten. Sie verpassten es aber, in einigen Momenten mit ihrem schwächeren Fuß zu flanken. Kane war dabei in allen Situationen mitgelaufen und hatte sich in Stellung gebracht – ohne Zuspiele kann aber selbst der 100-Millionen-Mann keine Tore schießen.
VT