Was steht an?
Die Billie Jean King Cup Finals im spanischen Malaga. Oder anders: Die Endrunde des seit 1963 ausgetragenen Nationenwettbewerbs – bis 2020 unter dem weniger sperrigen Namen Fed Cup bekannt. Zwölf Teams gehen ab Donnerstag an den Start, darunter auch die deutschen Tennisspielerinnen, die am Freitag (17.00 Uhr/Tennis Channel) gegen Großbritannien ins Turnier eingreifen.
Wie ist der Modus?
Deutschland muss den Weg über das „Achtelfinale“ gehen. Bei einem Sieg würden anschließend die bereits für das Viertelfinale gesetzten Titelverteidigerinnen aus Kanada warten. Zwei Siege sind nötig, um ein Duell zu gewinnen – steht es nach beiden Einzeln 1:1, entscheidet das abschließende Doppel.
Wer schlägt für Deutschland auf?
Tatjana Maria (37), Laura Siegemund (36), Anna-Lena Friedsam (30), Jule Niemeier (25) und Zukunftshoffnung Eva Lys (22) haben alle bereits Erfahrungen im Nationen-Cup gesammelt haben. Wer am Ende in den Einzeln aufschlägt, ist noch offen. Siegemund ist auf Rang 84 derzeit die beste Deutsche in der Weltrangliste.
Was hat der deutsche Auftaktgegner zu bieten?
Eine Menge. Neben der ehemaligen US-Open-Siegerin Emma Raducanu (21), deren Profikarriere nach spektakulärem Start zuletzt aber ordentlich ruckelte, steht auch Katie Boulter im britischen Aufgebot. Die 28-Jährige ist derzeit die Nummer 24 der WTA-Weltrangliste.
Wie sind also die deutschen Chancen?
Auf den Titel? Äußerst gering. Auf einen Auftaktsieg über Großbritannien und den Einzug ins Viertelfinale? Durchaus gegeben. Auch weil sich die Mannschaft in der Außenseiterrolle gefällt. „Wir müssen unser bestes Tennis spielen. Aber wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir als Underdog nicht zu unterschätzen sind“, sagte Niemeier. Gelingt ein Sieg im Einzel, dürften die Chancen recht gut stehen – Doppelspezialistin Siegemund sei Dank.
Und wer holt den Titel?
Vielleicht die Rekordsiegerinnen aus den USA? Auch wenn die Amerikanerinnen auf die frischgebackene Gewinnerin der WTA-Finals, Coco Gauff, verzichten müssen, scheint der 19. Titel möglich. Berechtigte Titelhoffnungen machen sich auch die Polinnen um Seriensiegerin Iga Swiatek und Italien, das von Jasmine Paolini angeführt wird.