Ein Mal die Stars sein

von Redaktion

Skeletonis starten früher in die Saison

Sightseeing in Pyeongchang: Corinna Leipold, Jacqueline Lölling und Susanne Kreher am freien Tag. © Instagram

München – Nun ja, die Übertragungszeit der ersten Rennen ist vielleicht nicht die Beste. Aber immerhin gehört die Bühne an diesem Wochenende ausschließlich den Skeletonis. Zum einen, weil der Weltcup-Kalender einen ungewöhnlich frühen Start vorsieht. Zum anderen, weil die Sportart, die normalerweise mit dem Bob-Zirkus gemeinsam durch die Welt tingelt, tatsächlich mit drei Exklusiv-Renntagen in die Saison 2024/25 startet. Das heißt für Bundestrainer Christian Baude und sein Team: alle Augen auf sie.

In Pyeongchang finden an diesem Samstag und Sonntag gleich zwei Rennen statt – und allein die ungewöhnliche Startzeit ist für Baude Grund genug zur Freude. „Es ist mal ganz cool, ein Rennen am Wochenende zu fahren“, sagt der Chef des BSD-Teams, der seine Athleten im Schatten der schweren Bobs für gewöhnlich bereits an Donnerstagen und Freitagen kopfüber die Bahn runtersausen lässt. Auf der Olympiabahn von 2018 sind die Skeletonis genau wie kommende Woche Peking die Stars. Wenn die Bobfahrer Anfang Dezember in Altenberg dazustoßen, haben die anderen schon Eindrücke aus Asien – und drei Mal Weltcup-Punkte – gesammelt.

Wer dafür am meisten infrage kommt, ist nach den ersten Testrennen in Asien eindeutig. „Christopher macht einfach Spaß. Jacka in bester Verfassung“, sagt Baude über seine beiden Top-Athleten Christopher Grotheer (BRC Thüringen) und Jacqueline Pfeifer (RSG Hochsauerland). Grotheer, Weltmeister und Olympiasieger, hat bereits die beiden sogenannten „Asia Cups“ gewonnen, die vergangene Woche ausgetragen wurden. Pfeifer fuhr als beste deutsche Frau ein Mal auf Platz drei und sagt: „Das gibt mir Selbstvertrauen hier auf der Bahn.“

Das wird in der Saison, die ihren Höhepunkt bei der WM Anfang März erlebt, nötig sein. Zwar gingen vier der neun WM-Medaillen 2024 an die BSD-Athleten mit den markanten gelben Jacken. In Lake Placid aber wartet eine Bahn, mit der selbst die deutschen Asse schon oft Probleme hatten. Seriensieger Grotheer etwa verspielte als Gesamtweltcupführender in der vergangenen Saison auf Platz 17 den Sieg im Gesamt-Klassement.

Baude gibt zu: „Wir haben dort einiges verspielt.“ Aber man sieht dem Chef die Vorfreude regelrecht an, wenn er sagt: „Wir haben alle sehr große Lust anzugreifen.“ Das gilt übrigens für alle Rennen, egal ob Donnerstag, Freitag, Samstag oder Sonntag. Also: Bühne frei!
HANNA RAIF

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