Geht doch: Hachings Drittliga-Kellerkinder im Derby-Rausch. © Sampics / S. Matzke
München – Marc Unterberger beim Jubelsprint, Hachinger Profis, die vor der Ostkurve feiern, „Löwen in den Zoo“-Gesänge und die Schwabls als stille Genießer. Man kennt diese Szenen inzwischen, denn schön langsam entwickelt sich die SpVgg zum Albtraum für den TSV 1860, der im Zeitalter Mölders/Köllner (2019-2021) jedes Derby gewonnen hatte.
Jetzt sind die Löwen schon seit vier Spielen sieglos gegen den kleinen Lokalrivalen. Woran liegt‘s, dass ein Team, das in der Liga schwächelt, plötzlich seine alten Tugenden wiederentdeckt, auswärts stabil auftritt, sogar nach eigenen Führungen? Unterberger verrät: „Nicht nur im Profibereich, auch im Jugendbereich muss ich lange zurückdenken, da ein Spiel verloren zu haben.“ 1860 sei für ihn „ein gutes Pflaster, das freut mich vor allem für die Fans, die uns heute wieder grandios unterstützt haben“.
„Fühlt sich natürlich super an“, sagte Manuel Stiefler, Hachings Bester: „Ein Derbysieg ist immer etwas Besonderes. Aber hauptsächlich ging es für uns, unabhängig vom Derby, einfach mal wieder darum, ein Erfolgserlebnis zu haben.“ Das letzte ist lange her: in der Liga am 1. September (2:0 gegen Essen), im Totopokal drei Tage später (3:0 in Deisenhofen). „Heute hatten wir auch mal ein bisschen das Glück auf unserer Seite. Das haben wir uns erarbeitet und jetzt hoffe ich, dass das der Wendepunkt war.“
Die Löwen als Aufbaugegner? Bei Unterberger waren es am Ende gemischte Gefühle: „Der Totopokal ist ein schönes Add-on, aber wenn ich‘s mir aussuchen könnte, hätte ich lieber die Punktzahl von Sechzig.“ 20 statt 12. „Wir müssen am Samstag gegen Wiesbaden nachlegen, denn die Liga ist unser täglich Brot.“
ULK