Einmal Podest, zweimal Top Ten

von Redaktion

Gute deutsche Bilanz zum Auftakt des Slalom-Winters – Hirscher enttäuscht

„Passt schon“: Linus Straßer bestätigte als Siebter seine gute Form. © dpa

Komplett die Linie verloren: Ex-Dominator Marcel Hirscher fuhr nur einen Durchgang. © AFP

Strahlend bei der Siegerehrung: Lena Dürr (r.) mit Mikaela Shiffrin (M.) und Katharina Liensberger. © AFP/JUSSI NUKARI

Levi/München – Mit einem müden Lächeln winkte Linus Straßer ins Publikum, seinen siebten Platz beim Saisonauftakt der Slalom-Asse quittierte der Münchner mit einem kurzen Schulterzucken. Ganz nach dem Motto: „Passt schon.“

So wie die Bilanz der ganzen deutschen Mannschaft nach dem ersten Weltcup-Wochenende des Winters im finnischen Levi. Die kann sich durchaus sehen lassen. Zum einen, weil Lena Dürr am Samstag mit einem dritten Platz nahezu optimal gestartet war. Zum anderen, weil auch Straßer keineswegs nur hinterherfuhr. „Die ersten Rennen sind so wichtig, ich baue mir das alles auch immer ganz gerne auf“, sagte der Münchner zuversichtlich und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Im Januar sind dann ja die richtig wichtigen Rennen.“ In Kitzbühel. In Schladming. Jene Klassiker, bei denen Straßer im vergangenen Jahr triumphiert hatte und sich in der Weltspitze verankert hatte.

Die „Spätform“ des vergangenen Winters wollte der 32-Jährige diesmal von Beginn an zeigen. Gerade der erste Durchgang, den Straßer auf Platz vier mit nur neun Hundertsteln Rückstand aufs Podium beendet hatte, dürfte als Bestätigung gelten. Im Finale, gab Straßer zu, habe er sich dann „leider nicht ganz so gut umgestellt“ auf die veränderten Pistenverhältnisse.

Anders als Clement Noel. Der französische Olympiasieger siegte souverän vor Henrik Kristoffersen aus Norwegen und dem Schweizer Loic Meillard. Lucas Pinheiro Braathen, der nach einem Jahr Pause und dem Abschied vom norwegischen Verband für Brasilien startet, fuhr auf den vierten Platz.

Deutlich schlechter verlief das Comeback im Slalom-Weltcup für Marcel Hirscher. Der achtmalige Gesamtsieger aus Österreich, der nun für die Niederlande startet, hatte als 46. den zweiten Durchgang verpasst und sprach im Anschluss von einer der „schlechtesten Slalom-Fahrten“ seines Lebens.

Davon weit entfernt war am Samstag Lena Dürr gewesen. Die Münchnerin setzte ihre Erfolgsserie in Levi mit dem fünften Podestplatz in den vergangenen sieben Rennen fort. Da tat es auch nichts zur Sache, dass die amerikanische Dominatorin Mikaela Shiffrin bei ihrem 98. Weltcup-Sieg einmal mehr nicht zu schlagen war. Lena Dürr hat „noch einige Reserven“ übrig, wie sie betonte: „Dementsprechend ist es sehr schön, mit diesem Wissen auf dem Podium zu landen.“

Überhaupt durfte der Deutsche Skiverband (DSV) auch abseits seiner beiden Topathleten mit dem Auftakt zufrieden sein. Neben Dürr rundete Emma Aicher als Neunte das starke Ergebnis der deutschen Frauen ab. Die 21-Jährige fuhr im zweiten Durchgang die Bestzeit aller Starterinnen und arbeitete sich so 13 Plätze nach vorne. „Das tut uns allen gut“, sagte Dürr über die Teamleistung: „Wir freuen uns schon auf die nächsten Wochen, weil jetzt geht‘s Schlag auf Schlag.“ Schon am kommenden Wochenende gehen die Slalom-Asse in Gurgl/Österreich erneut an den Start. Erst Ende Oktober hatten, die die auch den Riesenslalom fahren, im dortigen Ötztal, auf dem Rettenbachferner-Gletscher in Sölden, die Saison eröffnet. Am Samstag (10.30/13.30 Uhr) legen wieder die Frauen vor, die Männer sind einen Tag später an der Reihe.
SID

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