Das war bitter. Ohrenbeißer Mike Tyson, der Olli Kahn des Boxrings, musste sich vom Influencer-Hansl Jake Paul vertrimmen lassen. Das Gute daran war, dass nicht allzu viele Menschen zuschauen mussten. Denn beim Streamingdienst Netflix, der übertragen wollte, brachen alle Server zusammen. Das ist der Fortschritt der menschlichen Zivilisation: Während vor 50 Jahren ARD und ZDF in stockfinsterer Nacht alle Kämpfe von Muhammad Ali zuverlässig gesendet haben, klappt heute nichts mehr.
Aber solche Sendeausfälle sind ja auch eine Gnade. Netflix hätte viel mehr (nicht) übertragen sollen: Das dritte Tor, die Schmach von Cordoba, Jan Ullrich gegen Lance Armstrong, das Finale dahoam, die letzten sechs Jahre von Jogi Löw – uns wäre manches erspart geblieben. Also, Netflix: Unbedingt die US-WM 2026 bei Trump übertragen! Dann gilt wieder: „Mehr Fern als Sehen.“