Chapeau, BMW Open! Beim Debüt im kommenden Jahr in der höherwertigen 500er-Kategorie (bisher 250) können die Veranstalter gleich einen absoluten Superstar präsentieren: den Finals-Gewinner Jannik Sinner. Der Italiener schlägt zum ersten Mal in München auf und ist in der über 100-jährigen Geschichte des Turniers die erste Nummer eins der Tennis-Welt, die in der bayerischen Landeshauptstadt dabei ist. Neben dem Südtiroler haben auch Deutschlands Aushängeschild Alexander Zverev (Champion 2017, 18) und Vorjahresfinalist Taylor Fritz (USA) bereits ihr Kommen bestätigt. Mehr Spitzentennis geht nicht. Für Zverev hat das Topfeld den kleinen Haken, dass er bis zu einem erneuten Triumph große Hürden überspringen muss. Insbesondere Fritz entpuppte sich im Jahr 2024 zu seinem Angstgegner. Zuletzt verlor er die vergangenen vier Partien, darunter das Halbfinale beim ATP Finale am Samstag in Turin.
Auch ohne Zverev hat der DTB Chancen
Dass Zverev seine Teilnahme beim kommenden Davis Cup nach den Strapazen und einer hartnäckigen Lungenentzündung bereits im Vorfeld absagte, ist mehr als verständlich. Der Vielspieler (90 Matches in 2024) gönnt sich seinen verdienten Urlaub und drückt die Daumen für seine Kollegen vom Strand aus. Denn schon am Mittwoch muss die deutsche Delegation in Malaga gegen Kanada ran. Doch auch ohne Zverev hat das DTB-Team im Viertelfinale alle Chancen – insbesondere dank den Doppel-Königen Kevin Krawietz und Tim Pütz, die sich als erstes deutsches Duo in der Geschichte den inoffiziellen WM-Titel im Doppel sicherten. Ergattern Jan-Lennard Struff, Daniel Altmaier und Yannick Hanfmann in einem der beiden Einzel mindestens einen Punkt, kann das aufgrund der Doppelstärke schon die halbe Miete sein.
Sofern das Viertelfinale positiv gestaltet wird, könnten die Adler im Halbfinale auf die Lokalmatadore aus Spanien treffen. Die Gastgeber müssen zuvor gegen die Niederlande ran. Noch einmal mit dabei: Legende Rafael Nadal. Ob er selbst den Schläger schwingt, ist jedoch fraglich. Nach seinem Rücktritt im Sommer zeigte sich der Rekordsieger der French Open aber zufrieden. „Ich genieße die Woche, ich denke nicht zu sehr an den Ruhestand.“ Zunächst sei er voller Freude – und bittet in Malaga zum finalen Tanz.